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27.09.18 –
„82 Prozent der Verbraucher in der EU halten Verbesserungen bei der Haltung von Tieren in der Landwirtschaft für notwendig. Das darf von den Tierhaltern, dem Handel und der Politik nicht länger ignoriert werden.“ damit eröffnete Dr. Cornelie Jäger die Autorenlesung im Gasthaus Belvedere in Vilsbiburg.
Auf Einladung der beiden grünen Landtagskandidatinnen Marlene Schönberger (für den Stimmkreis Dingolfing) und Rosi Steinberger (für den Stimmkreis Landshut) stellte sie ihr neu erschienenes Buch „Die Sache mit dem Suppenhuhn“ vor. Als Tiermedizinerin und ehemalige Landesbeauftragte für Tierschutz in Baden-Württemberg hat Jäger unzählige Gespräche mit Landwirten, Veterinären, Politkern und Fachverbänden geführt und hat viele Tierhaltungen von innen gesehen.
In ihrem faktenreichen Buch setzt sie sich mit Aspekten der Tierhaltung und dem Konsumverhalten der Verbraucher auseinander. Jäger plädiert für einen ausgewohenen Mix aus von Ackerbau und Viehhaltung. „Das ist am verträglichsten für die Klimabilanz und die Artenvielvalt und der Stallmist ist ungeheuer wichtig für die Humusbildung.“ Leidenschaftlich setzt sie sich für eine tiergerechte Haltung mit klaren Kriterien ein, Bewegung und das natürlichen Verhalten würden oft eingeschränkt. Turbo-Mast und Hochleistungskühe bedeuten Stress und verkürzte Lebenszeit. Deshalb sind die Tiere so krankheitsanfällig und die Milchkühe schon nach wenigen Jahren erschöpft. Eine artgerechte Tierhaltung und kleinere Tierbestände bei Schweinen und Hühnern sei natürlich kostenintensiver, aber 92 Prozent der Verbraucher würden höhere Preise dann akzeptieren, wenn die Tierhaltung nachweislich besser und gesetzlich geregelt sei. Mit einer stärkeren Ausrichtung auf regoinale Vermarktung können Landwirte ein gutes Einkommen erzielen. Der Handel sei bereit, dies zu vermarkten. Harte Kritik übte Jäger an der Landwirtschaftspolitik der großen Koalition. „Die Politik muss endlich die Richtlinien für eine tiergerechte Haltung festlegen, und diese muss, wie bei Eiern, für Verbraucher transparent werden.“ forderte Jäger. Doch leider sei Minister Schmidt ein Totalausfall gewesen, und bei Frau Klöckner seien dahingehend noch keine Anstrengungen sichtbar.
„Derweil warten Verbraucherinnen und Verbraucher noch immer auf eine klare Kennzeichnung“, so Rosi Steinberger abschließend.
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