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23.07.13 –
„Der Ausbau der Krippen- und Kitaplätze ist ein wichtiger und notwendiger Schritt, um Altersarmut zu verhindern“, erklärte Ekin Deligöz bei ihrem Besuch im Kindergarten St. Martin in Vilsbiburg.
Ekin Deligöz ist Mitglied des Deutschen Bundestages und stellvertretende Vorsitzende der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen. Die Sozialpolitikerin kam auf Einladung von Günther Sandmeyer nach Niederbayern.
Die grüne Politikerin aus Neu-Ulm erklärt den doppelten Zusammenhang: „25 % der Hartz IV- Bezieherinnen sind junge, gut ausgebildete Frauen, die alleinerziehend sind. Nur durch eine gute Kinderbetreuung haben diese Mütter die Möglichkeit zu arbeiten und etwas für ihre eigene Rente zu tun.“ Der zweite Zusammenhang ist die Tatsache, dass heute immer noch ca. 20 % eines Jahrganges die Schule ohne Abschluss verlassen. Dazu haben 46 % der Kinder mit Migrationshintergrund, aber auch 39 % der Kinder ohne Migrationshintergrund Sprachprobleme bei der Einschulung. „Das sind die Menschen, die später oft keine Arbeit finden oder so wenig verdienen, dass es nicht für eine ausreichende Rente langt“, ergänzt Günther Sandmeyer, bildungspolitischer Sprecher der Grünen in Niederbayern. Notwendig sind daher genügend Plätze in der frühkindlichen Bildung.
Ein weiteres wichtiges Thema ist die Inklusion. Darum hatte sich Frau Deligöz für ihren Besuch insbesondere eine Einrichtung gewünscht, in der sowohl Kinder mit Migrationshintergrund als auch behinderte Kinder integriert betreut werden. Dritter Bürgermeister Lehner und Stadträtin Gisela Floegel, die Kinderbeauftragte der Stadt, begleiteten sie bei ihrem Rundgang. Ekin Deligöz sprach dabei die insgesamt älter werdende Gesellschaft an, und die geringere Geburtenrate, so dass alles darangesetzt werden müsse, damit kein Kind der Gesellschaft verloren geht.
Das Betreuungsgeld wirke dabei genau in die andere Richtung, kritisierte sie die Bundesregierung, denn vor allem schlecht verdienende und bildungsferne Frauen würden das Betreuungsgeld in Anspruch nehmen, sodass ihre Kinder noch weniger vorschulische Förderung bekommen könnten.
Die grüne Bundestagsabgeordnete zeigte sich angetan von der Einrichtung, die Frau Brunner-Weinzierl mit Konzept und Räumlichkeiten vorstellte. Auch die Zahl der bereitgestellten Krippenplätze, mit der Krippe Kirchenweg zusammen 142 Plätze, sind mehr als die geforderten 35 Prozent der 263 Kinder im Alter von 6 Monaten bis drei Jahren. Im Vergleich zu den Ballungsräumen in München und Nürnberg sei die Lage entspannt, auch in Bezug auf ausreichendes und gut qualifiziertes Personal. Die Inklusion von behinderten Kindern werde schrittweise angegangen, dabei sei die Öffnung der Gruppen ein erste Maßnahme, erläuterte Frau Brunner-Weinzierl. Nach einem Blick in den Garten, der Schattenplätze nur unter Sonnenschirmen bietet, wurde der Wunsch nach Bäumen geäußert, und auch ein Wasserspielplatz wäre eine sinnvolle Ergänzung.
Mit einem Dank für die Führung und das sehr informative Gespräch verabschiedete sich die Abgeordnete.
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