17.03.23 –

Konkreter Klimaschutz auf Landesebene fehlt, es ist Zeit für einen Neustart

Die Vilsbiburger Grünen haben einen neuen Vorstand. Michaela Feß und Angelika Stumpf wurden auf der Jahreshauptversammlung zu Ortsvorsitzenden gewählt und lösen Gisela Floegel ab.

Gisela Floegel war seit der Gründung des Ortsverbandes im Jahr 2010 erste Vorsitzende, aber vorher schon mehrere Jahrzehnte führend und sehr aktiv bei der Bürger- und Umweltliste Vilsbiburg, einem Zusammenschluss von ökologisch Engagierten. In ihrem Rechenschaftsbericht blickte sie auf die vielen Jahre aktiver politischer Arbeit zurück und meinte „Ich hätte noch mehr erreichen wollen.“ Sie freue sich aber, dass jetzt ein tatkräftiges neues Vorstandsteam anpacken will. Insbesondere die Präsenz in den Neuen Medien sollte jetzt durch jüngere Mitglieder angegangen werden. Für ihren auch teilweise kritischen Rückblick erhielt sie viel Zustimmung und wurde offiziell entlastet.

Angelika Stumpf und Michaela Feß blickten auf ihre Arbeit mit Gisela Floegel zurück. Über die Jahre hat vor allem Floegel die Themen gesetzt und zu den monatlichen Treffen geladen.

Sie hat die Grünen in Vilsbiburg repräsentiert, war 30 Jahre im Stadtrat, davon 18 Jahre ganz allein, 30 Jahre im Kreistag, war Motor und Ideengeberin für bürger- und umweltfreundliche Politik.

Die scheidende Vorsitzende war zum Beispiel die Hauptkämpferin für die ortsnahe Umgehung, den Erhalt der Geburtsstation am Krankenhaus Vilsbiburg und hat mehrere Male eine Umweltmesse in Vilsbiburg organisiert, als es die in Landshut noch nicht gab.

Über die Jahre ist viel umgesetzt worden, wofür sie sich mit dem Ortsverband eingesetzt hat: die Brücke zum Balkspitz, Tempo 20 am Stadtplatz, das Stadtmagazin und vieles mehr.

Das heißt aber nicht, dass sie mit den Grünen dafür viele Lorbeeren geerntet hätte, dass das den Grünen zugeschrieben worden wäre. „Da braucht man Geduld und Stehvermögen“ meinten die anwesenden Mitglieder und bedankten sich für das jahrzehntelange Engagement.

Die Neuwahlen brachten durchwegs einstimmige Ergebnisse, so wurden Michaela Feß und Angelika Stumpf zu gleichberechtigten Sprecherinnen gewählt, Gisela Floegel zur Schriftführerin. Als Verstärkung des Teams wurden Manfred von Dewitz, Felix Baldauf, Robert Kuchler und Andreas Feß als Beisitzer bestimmt.

Nach der routinierten Durchführung der Wahlleitung hatte MdL Rosi Steinberger Gelegenheit, aktuell aus dem Landtag zu berichten. Die Stimmung sei dort wegen des anstehenden Wahlkampfes ziemlich feindlich, mitunter auch beleidigend. Die Äußerungen der CSU beschränkten sich auf Ampelkritik ohne selber Vorschläge oder Initiativen auf bayerischer Ebene zur Lösung unserer großen Probleme wie Energiesicherheit, Klima- und Artenschutz zu haben und zu verfolgen.

Was Ministerpräsident Söder zum Klimaschutz sage, blieben leere Worte ohne konkrete Handlungen, ohnehin sei er mehr auf Wahltour als im Maximilianeum anzutreffen. Grüne Vorschläge und konkrete Handlungsmöglichkeiten dagegen würden niedergemacht, und die Landtagsdebatten wären mittlerweile auf Bierzeltniveau verkommen, kritisierte sie die Situation. Populistischen Forderungen nach Laufzeitverlängerungen vom Atomkraftwerk Isar II machten die Grünen eine klare Absage. Der vergangene Winter habe gezeigt, dass mit genügend Energien weder die befürchteten Blackouts noch soziale Aufstände zu verzeichnen waren, die Politik der Ampel habe dies mit massiven Stützungsmaßnahmen verhindert.

Mit einem Grußwort von Kreissprecher Frank Steinberger, in dem er den Grünen in Vilsbiburg die Unterstützung des Kreisverbands Landshut zusicherte, ging die Jahreshauptversammlung zu Ende.