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17.12.20 –
Rosi Steinberger kritisiert drastisch reduzierte Ausweisung roter Gebiete
Bayerns Grundwasser ist in Gefahr. Laut einer Aufstellung des Landesamts für Umwelt aus dem Jahr 2017 gelten die Grundwasservorkommen unter 38 Prozent der Landesfläche als belastet. Die EU-Kommission fordert deshalb von Deutschland seit längerem eine wirksame Düngeverordnung ein. So soll der Nitrateintrag ins Grundwasser gesenkt werden. Für Bayern hat FW-Umweltminister Thorsten Glauber bei der Ausweisung der „roten Gebiete“, in denen ab sofort eine verschärfte Düngeverordnung gilt, „mit einem sehr groben Sieb gearbeitet“, findet die Vorsitzende des Umweltausschusses im Bayerischen Landtag, Grünen-Abgeordnete Rosi Steinberger. In einem mehrstufigen Verfahren , auf das wohl auch der Bayerische Bauernverband (BBV) eingewirkt hat, wurden aus 38 Prozent belasteter Landesfläche am Ende nur 12,8 Prozent „rote Gebiete“.
„Da hat Umweltminister Glauber sich von der Agrarlobby kräftig über den Tisch ziehen lassen“, findet Rosi Steinberger. Sie sieht durch die drastisch reduzierte Gebietsausweisung den Schutz bayerischer Grundwasservorkommen erheblich erschwert. „Dieser Flickenteppich aus teils weit verstreuten roten Gebieten lässt sich nur schwer überschauen und kontrollieren“, so Rosi Steinberger. „Gleichzeitig droht durch die Verkleinerung der Gesamtfläche ein zunehmender Gülletourismus durch die industriell wirtschaftenden Agrarbetriebe. Für diese ist es leicht, den eigenen Gülleüberschuss in Gebiete ohne strenge Vorgaben zu transportieren. Die zurecht strengen Auflagen zum Schutz unseres Grundwassers werden dann nur von den kleinbäuerlichen Landwirtschaftsbetrieben in den roten Gebieten getragen.“
Für den Zustand des Grundwassers in Bayern bedeute diese Entwicklung nichts Gutes – im Gegenteil. „Die roten Gebiete wurden zwar auf dem Papier geschrumpft, die Landesfläche mit gefährdeten Grundwasservorkommen bleibt aber unverändert groß. Ohne strengere Düngevorgaben wird es nicht gelingen, die Nitratbelastung unseres Grundwassers zu senken“, stellt Rosi Steinberger fest. „Statt der Verursacher müssen dies am Ende unsere kommunalen Wasserversorger und deren Kunden ausbaden, weil die Aufbereitungskosten weiter steigen.“
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