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21.07.22 –
Immer öfter nehmen Menschen ihre Mahlzeiten nicht mehr daheim, sondern in einer Gemeinschaftseinrichtung ein. „Ob Schule, Kindergarten, Altenheim oder Kantine, das Essen soll gesund, frisch, lecker und nachhaltig sein“, erklärt die Landtagsabgeordnete der Grünen, Rosi Steinberger. Als Vorsitzende im Umwelt- und Verbraucherausschuss traf sie sich im Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Landshut mit Monika Deubzer (Behördenleitung), Dorothee Trauzettel (Leiterin des Sachgebietes Gemeinschaftsverpflegung) und Jutta Semmler, zuständig für die Verpflegung in Kitas und Schulen. Die Förderung einer gesunden Ernährung gehört zu den Kernaufgaben des Amtes und so sind die Damen die Ansprechpartnerinnen für die Gemeinschaftsverpflegung in ganz Niederbayern.
„Wir informieren, qualifizieren und vernetzen Verpflegungsverantwortliche in den Einrichtungen und wenden uns dabei an alle, die an der Zubereitung und Verteilung von Essen beteiligt sind“, berichtet Sachgebietsleiterin Dorothee Trauzettel. „Wichtig ist uns, dass die Verpflegung die Bedarfe in den Einrichtungen erfüllt. Kinder brauchen eine andere Nahrungszusammensetzung als Senior*innen,“ ergänzt Jutta Semmler. Und Essen ist mehr als Nahrungsaufnahme. Es ist Gemeinschaftserlebnis, Genuss und bietet vielfältige Möglichkeiten der Wissensvermittlung. Rosi Steinberger interessierte sich auch für der Anteil an regionalen und biologischen Lebensmitteln in der Gemeinschaftsverpflegung. „Wir sind auf einem guten Weg“, berichtet Dorothee Trauzettel. „So hat etwa der Bezirk Niederbayern beschlossen, den Anteil der regional und biologisch erzeugten Lebensmittel in seinen Einrichtungen bis 2030 auf 30 % zu erhöhen.“ Die Umsetzung beginnt dann mit einer gründlichen Einkaufanalyse. Was wird verwendet und was kann durch regionale und biologische Lebensmittel ersetzt werden? Doch es gibt auch Hindernisse. Langfristige Lieferverträge und höhere Preise machen den Umstieg nicht immer einfach. „Wenn in einem Altenheim pro Bewohner nur 4,60 € am Tag für die Verpflegung zur Verfügung stehen, sind auch kleinste Preissteigerungen kaum zu managen“, so Frau Semmler. Auch im Kita-Bereich soll das Essen oft möglichst günstig sein. Hier sind Informationen über die Preisgestaltung ganz wichtig.“ Zudem können nicht alle Bioerzeuger die Lebensmittel in der gewünschten Konfektionierung liefern.
Auch die oft langen Warmhaltezeiten mindern die Qualität des Essens. Im Landkreis Landshut gibt es genügend Bio- und konventionelle Caterer. In anderen Regionen Niederbayerns legt das fertige Essen oft weite Wege zurück, denn es gibt nur wenige Kitas mit einer Frische-Küche. „Besser wäre es, nach dem Prinzip Cook and Chill die fertigen Mahlzeiten gekühlt anzuliefern", so Semmler. Dorothee Trauzettel kann sich auch kommunale Zentralküchen vorstellen, von wo mehrere Einrichtungen versorgt werden.
Ein weiteres Problem ist der eklatante Fachkräftemangel im Küchen-, Service- und Betreuungsbereich in vielen Einrichtungen. „Gutes Essen steht und fällt mit dem Personal“, so Trauzettel.
Aber es gibt auch Wünsche an die Politikerin. Frau Semmler wünscht sich Fördermittel des Freistaates für die Biozertifizierung von Schulen und Kitas. „Eine Vollzertifizierung kostet ca. 1000,-€. Für viele Einrichtungen ist das schlicht zu teuer.“ Frau Trauzettel regt die Daueranstellung des Fachpersonals im Sachgebiet an. „Wir arbeiten fast ausschließlich mit Projektkräften, die dann nach Beendigung des Projektes gehen. Doch wir sind kein Projekt. Gute Ernährung ist ein Dauerauftrag.“
Auf dem Foto v.l.n.r.: Jutta Semmler, Sachgebietsleiterin Gemeinschaftsverpflegung Dorothee Trauzettel, MdL Rosi Steinberger, Behördenleiterin Monika Deubzer
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