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Grüne für bezahlbare Wohnungen am Färberanger

Mdl Rosi Steinberger erklärt Fördermöglichkeiten vor Ort, Innen- vor Außenentwicklung

14.06.18 –

Die grünen Vilsiburger Kommunalpolitikerinnen, Michaela Feß, Gisela Floegel, Angelika Stumpf und Wolfgang Schwimmer hatten die Landtagsabgeordnete Rosi Steinberger zu einem Ortstermin eingeladen, um die Fördermöglichkeiten des Freistaates für den dringend benötigten sozialen Wohnungsbau in Vilsbiburg zu erörtern.

Während zur Zeit fünf Baugebiete erschlossen werden, in denen Grundstücke für Einfamilienhäuser wahlweise am Rande der Stadt oder den Ortsteilen Achldorf, Seyboldsdorf oder Haarbach erworben werden können, sieht es für weniger Begüterte schlecht aus mit der Wohnungssuche. Dabei gibt es schon seit 2016 ein staatliches bayerisches Förderprogramm, für sozialen Wohnungsbau, bei dem sowohl Kommunen als auch Baugenossenschaften und sogar private Bauträger zinsgünstige Darlehen und einen 30 prozentigen Zuschuss erhalten können, so MdL Rosi Steinberger. Dieses Förderprogramm war schon im vergangenen Jahr auf Anregung der Grünen von einem Vertreter der Regierung im Stadtrat vorgestellt worden. Dieser warb damals dafür, die staatlichen Fördermöglichkeiten auszunützen und rechnete der Stadt vor, dass sich diese Investition für die Stadt sogar finanziell lohne. Gerade Wohnraum für Alleinerziehende, einkommensschwache Familien und anerkannte Flüchtlinge zu schaffen, solle damit den Kommunen erleichtert werden.

Oft scheitern solche Vorhaben aber am passenden Grundstück. Deswegen haben die grüne Stadtratsmitglieder das 3.600 qm große Grundstück am Färberanger vorgeschlagen, das der Stadt gehört und gleichzeitig stadtnah und günstig zum Bahnhof liegt. Bis jetzt besteht ein alter Bebauungsplan, der dort einen Supermarkt vorsah, eine Planung, die aber nicht weiter verfolgt werden soll. Wolfgang Schwimmer erinnerte an den Leitsatz, der vom Stadtrat 2014 beschlossen worden war, „Innen- vor Außenentwicklung“, und damit das Wohnen in der Innenstadt stärken soll.

In einem gemeinsamen Ortstermin besichtigten die Grünen diese Fläche, die zur Zeit als Lagerplatz für Baumaschinen dient. Ein weiterer Teil ist bereits vom Wildaufwuchs gerodet. Die Stadt müsse das Grundstück ja nicht selber bebauen, wenn dies ihre Kapazität überfordern würde, es stünde sogar ein Investor bereit, der dieses Grundstück gerne bebauen würde, ergänzte Gisela Floegel. Und man könnte es ja in städtischem Besitz behalten, wenn es langfristig verpachtet würde. Auch vor einer zusätzlichen Arbeitsbelastung der Stadtverwaltung müsse man keine Angst haben, die Wohnungsverwaltung könnte man an ein Dienstleistungsbüro vergeben.

Angelika Stumpf wies daraufhin, dass der Blick ins angrenzende Vilstal, die nahe Wohnbebauung der Herrenfeldenerstraße, fußläufig den Stadtplatz erreichen zu können, und die Erholungsflächen an der Vils weitere Argumente für eine Wohnbebauung seien, anstatt die Fläche für noch mehr Parkplätze zu vergeuden. „Die Fläche ist viel zu wertvoll zum Zuparken, gleichzeitig ideal für erschwingliches Wohnen“. Und „Wohnen wieder in die Stadt zu holen, ist das wirksamste Mittel der Innenstadtbelebung.“ waren sich die Grünen einig.

„Leerstände in den Ortsmitten und hoher Flächenverbrau am Ortsrand, das sind die Probleme vieler Gemeinden.“ ist die Erkenntnis des bayerischen Innenministeriums. „Innen vor Außenentwicklung“ ist daher nicht nur im Vilsbiburger Leitbild verankert, es ist auch Grundsatz der Staatsregierung, um der Verödung der Innenstädte und flächenverbrauchender Außenentwicklung entgegen zu steuern, betonte Michaela Feß. In diesem Sinn hatte der Stadtrat 2014 beschlossen die bestehenden Leerstände zu erfassen, und bis Ende 2017 einen Leerstandskataster zu erstellen, in dem, jeweils aktualisiert , auch eine Übersicht über unbebaute Grundstücke aufgeführt werden sollte. Das ist bislang nicht geschehen und so änderte sich auch nichts an den Leerständen wie beim Ehrhaus und dem Mühlbauerhaus in der Frontenhausenerstraße, die beide im Besitz der Stadt sind. Für beide zentrumsnahe Immobilien hat der Stadtrat kein klares Konzept, wie weiter vorzugehen ist, kritisierten die Grünen.

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