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Grüne fordern Schutz des Trinkwassers im nördlichen Landkreis

18.05.11 –

Auf ihrer Kreisversammlung am 12. Mai in der Brauereigaststube in Hohenthann konnten die beiden Kreisvorsitzenden Rosi Steinberger und Dietmar Enderlein  den Landtagsabgeordneten der Grünen, Eike Hallitzky begrüßen. Hallitzky hat sich vor allem als Haushälter einen Namen gemacht und gilt als Chefaufklärer der Landesbankaffäre.

Hallitzky begann seinen Vortrag mit einem Glückwunsch an Winfried Kretschmann, der als erster grüner Ministerpräsident in Baden Württemberg sein Amt angetreten hat. „Dieser große Erfolg der grünen Partei wird uns auch in Bayern Ziel und Ansporn sein“, meinte Hallitzky. Schließlich seien auch in Bayern viele Dinge passiert, die vor kurzem noch kein Mensch für möglich gehalten hat.

Der schnelle Umstieg auf erneuerbare Energien werde nun sogar von Umweltminister Söder propagiert, so Hallitzky. Andere CSU-Politiker, wie Erwin Huber, würden da noch auf der Bremse stehen. „Die Energiewende gibt es nicht zum Nulltarif“, meinte Hallitzky. “Doch die Chancen, die sich durch die Energiewende auch für die Wirtschaft ergeben, werden noch viel zu wenig gesehen.“

Leider habe sich Minister Röttgen wieder vor den Karren der Großkonzerne spannen lassen, meinen die Grünen. Denn die Förderung der Windkraft offshore begünstige wieder die Stromkonzerne. Dabei werde die Windkraft im Binnenland vernachlässigt, und damit auch die dezentrale Erzeugung von Strom. „Je mehr dezentrale Stromerzeugung, desto weniger Leitungen müssen gelegt werden“, zog Hallitzky ein Fazit. Doch das haben noch nicht alle verstanden und deshalb sei leider sei auch die Petition für das Vilsbiburger Windrad an den Stimmen von Schwarz-gelb gescheitert.

Immer wieder werde er auf das Pumpspeicherwerk in Riedl angesprochen, sagte der Landtagsabgeordnete.  Dabei hätte er sich nie kategorisch gegen diese Anlage ausgesprochen, sondern habe immer nur die Einhaltung von Umweltschutzstandards eingefordert. „Nun sagt sogar die Regierung von Niederbayern, dass die Wasserentnahme aus dem oberen Bereich der Staustufe erfolgen muss“, sieht sich Hallitzky bestätigt.

Das Dauerthema Landesbank streifte Hallitzky nur am Rande. Laut Oberstem Rechnungshof stehen bei der Landesbank noch 4,1 Milliarden Euro im Feuer, für die der Steuerzahler vermutlich aufkommen werde müssen. Finanzminister Fahrenschon rechnet sich hier die Lage zu schön, aber das dicke Ende werde noch kommen, meinte Hallitzky.

Nach der Aussprache zum Bericht des Abgeordneten leitete Konrad Haberberger, Gemeinderat in Pfeffenhausen, zum lokalen Thema Trinkwasserschutz über. „Die Probleme mit der Trinkwasserqualität sind nicht zu leugnen“, so Haberberger. Auch über die Landwirtschaft als Ursache der Nitratbelastung gibt es eigentlich keinen Zweifel. Schließlich sei der Bestand an Schweinemastplätzen im Landkreis Landshut in den letzten 15 Jahren um 370 Prozent gestiegen. Die Hähnchenmastplätze haben sogar um 620 Prozent zugenommen.

Hohenthann und Weihmichl sind die Gemeinden mit der höchsten Schweinedichte im Landkreis. Und das kann nicht ohne Folgen für das Grundwasser bleiben. Wenn es aber kein sauberes Grundwasser mehr gebe, müsse das Wasser aufbereitet werden, was viel Geld koste.

„Nur wenn es gelingt, dass ein Kooperationsvertrag zwischen dem Wasserzweckverband Rottenburger Gruppe und den Landwirten im Raum Hohenthann abgeschlossen werde und zukünftig eine Grundwasser schonende Bewirtschaftung der landwirtschaftlichen Flächen in dieser Region erfolgt, kann der Nitratgehalt im Grund- und Trinkwasser nach und nach verringert werden“, so Haberberger.

Das Beispiel der Stadtwerke Freising zeigt, dass eine Nitratsanierung des Trinkwassers möglich ist. Im Jahre 1994 wurde zwischen den Stadtwerken Freising und den Landwirten (es sind 95 % der Landwirte vertraglich eingebunden) ein Kooperationsvertrag mit Ausgleichszahlungen abgeschlossen. Nach gut 15 Jahren hat sich der Nitratgehalt des Freisinger Trinkwassers fast halbiert.

„Wenn es nicht auch im Raum Hohenthann zu einer Kooperation  zwischen dem Wasserzweckverband Rottenburger Gruppe und den Landwirten kommt, dann wird sich die Hohenthanner Bevölkerung in absehbarer Zeit auf ein aufbereitetes Trinkwasser einstellen müssen und noch dazu wesentlich mehr für  das Trinkwasser bezahlen müssen, als dies jetzt der Fall ist“, so das Fazit der Grünen im Landkreis.

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