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24.10.12 –
Der Landkreis Landshut ist Mitglied der Metropolregion München und unterstützt gleichzeitig die Donau-Moldau-Region. Nach Ansicht der Kreistagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen helfen diese großräumigen Zusammenschlüsse nicht wirklich, die Situation vor Ort zu verbessern. Ausweg biete nur ein klares Bekenntnis zum ländlichen Raum und ein Entwicklungsprogramm auf dieser Basis.
Um sich dafür Anregungen zu holen, besuchte die Fraktion ein ganztägiges Seminar in Amberg. Dort ging es um das Leben auf dem Land mit all seinen Rahmenbedingungen. In zwei Vorträgen wurde zunächst deutlich, dass Bayern im innerdeutschen Vergleich gut dasteht, wenngleich es auch im Freistaat ein bedenkliches Gefälle zwischen den Landkreisen gebe. In Nord- und Ostbayern wirkt sich die demographische Entwicklung bereits negativ aus. Deutlich besser stünden Landkreise da, die einen Regionalmanager hätten.
Fraktionssprecher Michael Vogt bedauerte hier, dass seine Bemühungen, auch für Stadt und Landkreis Landshut einen Regionalmanager einzustellen, weder bei den anderen Fraktionssprechern, noch beim Landrat auf Gegenliebe gestoßen seien. “Landrat und Kreistag ruhen sich hier auf Erfolgen aus, welche die Menschen im Landkreis für sie errungen haben”, meinte Vogt. Neue Chancen für die zukünftige Entwicklung würden verschlafen.
In sechs Arbeitsgruppen ging es dann um Nahversorgung mit Lebensmitteln am Ort, Anforderungen für die Gesundheitsversorgung in zehn und mehr Jahren, Verkehrssysteme, landwirtschaftliche Entwicklung, Lernlandschaften und Regionalplanung.
Die zweistündiger Bahnfahrt nach Hause nutzte die Fraktion, um erste Resümees zu ziehen:
Rosi Steinberger bemängelte, dass es bei der landwirtschaftlichen Beratung für den Öko-Landbau große Mängel gebe. So gebe es an Landwirtschaftsämtern für Niederbayern und die Oberpfalz nur einen einzigen Berater in Neumarkt/Oberpfalz. „Dabei gibt es großen Bedarf an Öko-Produkten, der durch einheimische Produktion nicht gedeckt werden kann“, so Steinberger. „Die Umstellung auf Bio ist die große Chance für kleinbäuerliche Betriebe.“
Die Ideen, wie sich die Hausarztversorgung im ländlichen Raum sichern lässt, hörte sich Angelika Stumpf an. Wie so häufig stehe auch hier das Geld im Mittelpunkt, berichtete sie. Ärzte in Städten seien im Vorteil. Sie hätten kürzere Wege für die leider schlecht honorierten Hausbesuche und dazu oft mehr Privatpatienten. Es sei zu überlegen, auf welche Weise die Gemeinden ihre Hausärzte unterstützen könnten. Der Landkreis würde ja auch die Krankenhäuser mächtig unterstützen.
Als neuen Vorschlag, wie man das aktuell in der Diskussion stehende Nahverkehrskonzept des Landkreises bereichern könne, brachte Gisela Floegel den „Flexibus“ ein. Dabei handle es sich um ein „Zwischending“ aus Anrufsammeltaxi und Linienbus, erläuterte sie. Im Landkreis Günzburg sei dieses Konzept bereits umgesetzt.
„In der regionalen Entwicklungspolitik brauchen wir mehr integrierte Konzepte, mehr Vielfalt und Flexibilität und mehr Mut zu neuen Strukturen“, meinten Steinberger und Floegel abschließend.
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