BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Landkreis Landshut

Wolfgang Schwimmer tritt erneut an

Die Grünen nominieren den 41-Jährigen als ihren Bürgermeisterkandidaten Er will es nochmal versuchen: Wolfgang Schwimmer ist der Bürgermeisterkandidat der Grünen für die Kommunalwahl 2020. Bei der Aufstellungsversammlung der Partei am Dienstagabend im Gsellnhaus wurde der 41-Jährige nominiert. Der Vilsbiburger gab einen ausführlichen Überblick über seine Ziele.

11.10.19 – von Milena Gassner, Vilsbiburger Zeitung –

Für viele war es eine Überraschung. Wolfgang Schwimmer hatte zunächst selbst Zweifel, ob er erneut kandidieren soll. Er habe lange überlegt. „Wir haben uns gefragt: Schaffen wir das als Familie? Was macht das mit uns?“ Er habe sich auch mit Bürgermeister Helmut Haider und Bürgermeistern anderer Kommunen unterhalten. „Nach reiflicher Überlegung haben wir uns entschieden: Ja, das machen wir“, sagte er. Als kommunalpolitischer Neueinsteiger erzielte er bei der Kommunalwahl 2014 einen Achtungserfolg: 15,2 Prozent der Stimmen gehörten ihm. Im Stadtrat und Kreistag Landshut habe er seitdem Erfahrungen sammeln können.

Wolfgang Schwimmer stellte bei der Versammlung sich und seine Schwerpunkte, die er als Bürgermeister setzen möchte, vor. Seiner Ansicht nach ist er für den Bürgermeisterposten qualifiziert, da er beruflich viele Erfahrungen sammeln konnte. „Nach meinen Erfahrungen weiß man immer erst, ob man für eine Arbeit geeignet ist, wenn man sie macht. Ich bringe für das Amt des Bürgermeisters einiges mit, das man durchaus brauchen kann.“ Er habe Führungserfahrung, Erfahrungen in und mit Verwaltungen, gute Kontakte und Erfahrung mit Öffentlichkeitsarbeit. „Ich bin es gewohnt, vor größeren Mengen zu reden und zu repräsentieren. Ich bin es gewohnt, viele Sachen gleichzeitig zu machen, Informationen aufzunehmen, zu netzwerken und zu kommunizieren.“

Fünf Schwerpunkte

Das Thema Kommunikation spiegelt sich in einem seiner Schwerpunkte wider. „Ich möchte, dass in Vilsbiburg wieder viel mehr miteinander geredet wird. Man soll nicht übereinander, sondern miteinander reden.“ Er versprach, für den Fall, dass er Bürgermeister werden sollte, dass er jeden Monat zwei Bürger-sprechstunden abhalten will. „Ich will die gesamte Bürgerbeteiligung aktiv einfordern.“

Sein nächster Schwerpunkt ist die Wirtschaft und deren Förderung. Schwimmer will den Ladenleerstand bekämpfen und die Innenstadt beleben. „Dazu sind verschiedene Maßnahmen nötig. Wir müssen Vilsbiburg bekannt machen, damit Leute auf die Stadt aufmerksam werden.“ Dazu will er unter anderem an Wettbewerben teilnehmen, die Landesgartenschau nach Vilsbiburg holen und eine Brauerei in der Stadt. „Das ist gut für die regionale Identität.“

Verkehr reduzieren

Der dritte Schwerpunkt ist die Innenstadt. „Ladengeschäfte siedeln sich nur an, wenn sich in der Stadt etwas rührt.“ An den Wochenenden will er Veranstaltungen organisieren. „Ich habe einen ganzen Schwung Ideen. Mein Ziel ist eigentlich, im Sommer jedes Wochenende eine Veranstaltung in der Stadt zu haben.“ Aber auch unter der Woche soll etwas geboten sein. Dazu müsse auch der Verkehr durch die Stadt reduziert werden. „Eine komplette Fußgängerzone funktioniert nicht, dafür gibt es in Vilsbiburg zu wenig Tourismus. Der Verkehr muss auf andere Weise reduziert werden.“ Eine Möglichkeit, um den Verkehr zu reduzieren sei sein vierter Schwerpunkt: die Förderung des Fuß- und Radverkehrs. Dafür will er unter anderem mehr Que-rungshilfen und Tempo-30-Bereiche im Stadtgebiet. Dienstradl für die Rathausmitarbeiter seien ebenfalls eine Idee.

Energie und Umweltschutz sind ein weiterer Punkt auf seiner Agenda. „Es gibt einige Projekte, die im Sand verlaufen sind. Die möchte ich wieder aufgreifen.“ Dazu gehört unter anderem die Wärmeversorgung. „Ich will alle städtischen Dachflächen prüfen lassen, ob sie für Photovoltaik genutzt werden können.“ Das Rathaus müsse mit Energieeinsparungen als Beispiel vorangehen.

Eingangs hatte Rosi Steinberger, Mitglied des Landtages, über den Zusammenhang von Landes- und Kommunalpolitik gesprochen. Dabei ging sie besonders auf das Artensterben und die Klimakrise ein. Anschließend präsentierte Ortsverbandsvorsitzende Gisela Floegel Wolfgang Schwimmer als Bürgermeisterkandidaten. MdL Rosi Steinberger verkündete das Ergebnis der Wahl: 25 Stimmen wurden abgegeben, davon 23 Ja-Stimmen und zwei Enthaltungen.

Da er 2014 einige seiner Ideen nicht richtig vermitteln konnte, hat Wolfgang Schwimmer ein 20-seitiges Geheft erstellt, in dem er einige seiner Ideen präsentiert. Das Geheft kann auf der Internetseite des Kreisverbandes der Grünen heruntergeladen werden.

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