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12.08.11 –
Deutschland ist Exportweltmeister, aber auch Europameister beim Nicht-Kinderkriegen. „Die immer noch mangelhaften Betreuungsmöglichkeiten, die die Berufstätigkeit vor allem junger Frauen einschränkt, mag ein Grund sein“, so Frank Steinberger, wirtschaftspolitischer Sprecher der Grünen in Niederbayern, „aber zunehmend schrecken die Bedingungen in der Arbeitswelt selbst davon ab, eine Familie zu gründen.“
Kinderkriegen ist ein finanzielles Risiko, und in Deutschland traurigerweise das Armutsrisiko Nummer eins. Voraussetzung für die Familienplanung ist ein einigermaßen sicheres und planbares Einkommen – aber die Arbeitswirklichkeit sieht in Deutschland mittlerweile ganz anders aus:
Viele Arbeitsverhältnisse sind befristet und schlecht bezahlt. Leiharbeit gerade für junge Leute ist die Regel, nicht die Ausnahme. Außerdem wird von Arbeitnehmern maximale Flexibilität verlangt, sowohl zeitlich, als auch räumlich. Und sehr viele Absolventen hangeln sich als Mitglieder der „Generation Praktikum“ von einem schlechtbezahlten Job zum nächsten.
In dieser Arbeitswelt ist kein Platz für Kinder. „Deshalb fordern wir gleichen Lohn für gleiche Arbeit auch bei Leiharbeit und einen flächendeckenden Mindestlohn“, sagt Steinberger. Erst wenn junge Arbeitnehmer wieder ein ausreichendes und planbares Einkommen haben, kann auch der Wunsch nach Kindern in diesem Land wieder reifen.
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