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21.01.11 –
In dem neuen Gymnasium in Ergolding soll es nach den Entwürfen des Raumprogrammes nur 5 Klassenzimmer für 33 Schüler geben. Vier Klassenräume werden nur für 21 Schüler genügend Platz bieten. Damit das passt, muss bis zum Ende der Schulzeit über ein Drittel der Schüler gehen.
In dem Raumprogramm legt der Landkreis fest, welche Räume und in welcher Größe er in dem Schulgebäude haben will. Günther Sandmeyer, Vorsitzender der Landkreisgrünen, rechnet vor, was er für einen Skandal hält: “32 Klassenzimmer werden für ein vierzügiges Gymnasium gebraucht. Dabei sieht das Raumprogramm vor, dass diese immer kleiner werden, von 66 Quadratmeter, über 58 und 50 Quadratmeter bis schließlich vier Zimmer mit nur noch 42 Quadratmeter übrig sind. Nach den bayerischen Richtlinien bekommt jeder Schüler 2 Quadratmeter“, damit könne sich jeder ausrechnen, daß es bei 4 Parallelklassen bereits in der sechsten Jahrgangstufe nur noch eine Klasse mit 33 Schülern geben kann. In den anderen drei sechsten Klassen müssen bereits jeweils vier Kinder „abgeschult“ – sprich hinausgeworfen werden. Und das so weiter, denn am Ende bleiben nur noch vier Klassen mit 21 Schülern übrig. Mehr Platz ist in dem Gebäude einfach nicht.
Die Forderung der Grünen ist, daß alle Klassenzimmer in der maximalen Größe von 66 Quadratmetern gebaut werden. Das Signal an die Eltern und Kinder müsse sein, dass sie in der neuen Schule willkommen sind und dass man ein Gebäude geschaffen hat, in dem alle Schüler zu dem gewünschten Abschluss kommen können.
Mit dem Satz: „Liebe Kinder kommt zu uns auf die Schule, wir werfen ein Drittel von Euch wieder raus, weil wir gar keinen Platz haben.“ bringt Sandmeyer, der auch Sprecher des bayerischen Arbeitskreises Bildung der Grünen ist, die jetzigen Vorschläge für die Raumplanung auf den Punkt. Er kann sich nicht vorstellen, daß die Kreisräte genau dieses mit ihrem Einsatz für ein zusätzliches Landkreisgymnasium gewollt haben. Die Grünen im Landkreis appellieren daher auch an alle Mandatsträger, hier deutlich nachzubessern.
Der Kreisvorsitzende sieht auch noch erheblichen Diskussionsbedarf bei der Umsetzung des Zieles der Inklusion. Dieses von den Vereinten Nationen richtigerweise geforderte Menschenrecht auf eine Beschulung von Menschen mit Behinderung zusammen mit allen anderen Kindern ist in Deutschland Gesetzeslage. Im bayerischen Landtag erarbeitet momentan eine interfraktionelle Gruppe die Umsetzung der Maßnahme. Es wäre töricht, bei der Planung einer Schule, die doch über mehrere Jahrzehnte genutzt werden soll, diese Erkenntnisse zu ignorieren, stellt Günther Sandmeyer fest.
Die Lektüre des bayerischen Koalitionsvertrages empfehlen die Bündnisgrünen allen Kreisräten. Dort ist zu finden, daß jederzeit ein Gymnasium eine gebundene Ganztagsschule bis Jahrgangsstufe 10 sein kann. Es mache doch Sinn, dies gleich in der Planung zu bedenken und nicht nach wenigen Jahren anzufangen, hier und dort die notwendigen Räume dazu zu flicken ist die Meinung des Kreisvorsitzenden.
„Alles in allem ist der vorliegende Vorschlag für ein Raumprogramm ungenügend“ ist das Fazit von Günther Sandmeyer. Er ist sich allerdings auch sicher, daß noch eine Nachbesserung passiert, denn alle Verantwortungsträger wollen eine Schule die zeigt, dass die Schülerinnen und Schüler über alle Jahrgangsstufen willkommen sind.
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