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19.08.19 –
Der Einstig in die Diskussion der Grünen aus Vilsbiburg und der Bürger- und Umweltliste war der aktuelle Sonderbericht des Weltklimarates.
Darin wird von den Wissenschaftlern besonders der erhebliche CO² Ausstoß der Land- und Forstwirtschaft hingewiesen. Es wird dringend angeraten, der dadurch verursachten, dramatischen Klimaänderung durch Stopp der Waldrodung und Begrenzung des weltweiten CO² Ausstoßes zu begegnen. Neuaufforstung in großem Maß, sowie eine Änderung des globalen landwirtschaftlichen Systems sind der Weg. Bei uns in Deutschland bedeutet dies einen notwendigen Wandel unserer Lebensweise hin zu bewusstem und nachhaltigem Konsum. Beispiele wären die Verringerung der Nahrungsmittelverschwendung sowie geringerer Fleischkonsum. Obwohl diese Forderung recht unbeliebt ist, neu ist der Gedanke nicht; schließlich war der Sonntagsbraten deswegen etwas Besonderes, weil es eben nicht jeden Tag Fleisch gab.
Was im Großen umgesetzt werden muss, ist natürlich auch eine Aufgabe für die Kommunen und die einzelnen Verbraucher. Global denken, vor Ort handeln, nach diesem Grundsatz wurden Ideen für Maßnahmen gesammelt, die in Vilsbiburg umsetzbar sind. Unsere Region ist im bayernweiten Vergleich relativ waldarm. Deshalb gilt es gerade in Vilsbiburg als Erstes darum, Wald zu erhalten.
Umso widersinniger und unverantwortlicher ist der Beschluss, 6.000 m² stadtnahen, 60-jährigen Mischwald roden zu lassen, damit ein örtlicher Unternehmer dort fünf private Bauparzellen bekommt, urteilte nicht nur Gisela Floegel.
Die Bürgerversammlung und Haushaltsumfrage im Rahmen des ISEK ( Städtebauliches Entwicklungskonzeptes) hatte ergeben, dass der größte Wunsch der Bürger der nach mehr Grün in der Stadt war.
Stadträtin Michaela Feß schlug beispielsweise vor, Bäume statt Topfgrün am Stadtplatz zu pflanzen und dabei Arten auszuwählen, die an zukünftig wärmere Temperaturen angepasst seien. Damit würde sich auch das innerstädtische Kleinklima verbessern - durch Verdunstungskühle des Laubs einerseits und andrerseits als Staubfilter. Diese Vorteile bringen auch alle Arten von Fassadenbegrünung und dienen gleichermaßen der Klimanpasung wie der Artenvielfalt.
Es gibt in Vilsbiburg einige gute Beispiele: Häuser, mit Efeu, Kletterrosen, Wein und Clematis bewachsen, bietet Mauerseglern, Amseln und Fledermäusen Lebensraum und dient vor Allem im Oktober, wenn der Efeu blüht, als reiche Futterquelle für die Bienen. Kahle Fassaden zum Begrünen gibt es reichlich in der Stadt, nicht nur im Gewerbegebiet und an der Veldener Straße.
Ein schönes Beispiel , so Stadtrat Wolfgang Schwimmer, böte die Neupflanzung eines Baumes im Spitalgarten. Die aktuell recht leer wirkende Fläche scheint gerade darauf zu warten. Einige weitere schattige Sitzplätze würden den Spitalgarten mit seiner ruhigen Atmosphäre wundervoll ergänzen.
Weitere Vorschläge waren, Garagendächer zu begrünen, und Blühstreifen anzulegen. Wiesen statt abrasiertes Grün, und Staudengärten statt Schotterflächen könnten Neubausiedlungen ökologisch aufwerten. Ein Baum in jeden Garten wäre schon im Bebauungsplan festzulegen, wobei besonders Obstbäume eine doppelten Nutzen hätten.
Angelika Stumpf sprach noch die Lichtverschmutzung durch nächtliche Dauerbeleuchtung am Stadtturm, Parkplätzen und der Buja Allee an, die nicht nur aus energetischen Gründen, sondern auch wegen der Irritation der Insekten beendet werden sollte. Die Stadt würde damit auch auf das dramatische Insektensterben und das erfolgreiche Volksbegehren "Rettet die Bienen" reagieren.
Eine stärkere bul/Grüne Fraktion nach der Stadtratswahl im nächsten März wäre die beste Garantie für mehr Grün in der Stadt, war man sich einig.
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