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08.06.22 –
Die Bundestagsabgeordnete Marlene Schönberger spricht sich für die zügige Einführung einer verpflichtenden staatlichen Tierhaltungskennzeichnung aus. Eine solche Regelung sei längst überfällig. Viel zu lange habe sich hier nichts bewegt, sagte sie nach der Vorstellung eines Eckpunktepapiers zur Tierhaltung des Bundeslandwirtschaftsministeriums. "Bei Landwirtinnen und Landwirten wurden über Jahre Hoffnungen geweckt, aber keine Konzepte vorgelegt, wie das konkret umgesetzt wird."
Dass nun ein Vorschlag für die Kennzeichnung der Tierhaltungsform vorliegt, sei deswegen ein wichtiges Signal. Bäuerinnen und Bauern brauchten Klarheit, damit sie ihre betriebliche Zukunft planen können, so Schönberger weiter. "Mit der Tierhaltungskennzeichnung machen wir die wertvollen Leistungen unserer tierhaltenden Betriebe für alle sichtbar. Wir bieten ihnen zudem eine Perspektive für ihre Betriebe, damit sich Investitionen in Tier- und Klimaschutz lohnen. Die im Bundeshaushalt verankerte eine Milliarde Euro wird einen ersten Anschub leisten. Weitere Vorschläge, wie der Umbau finanziell gestemmt werden kann, liegen bereits auf dem Tisch."
Und auch Verbraucherinnen und Verbraucher werden von einer solchen Kennzeichnungspflicht profitieren, ist sich die Bundestagsabgeordnete sicher. Sie hätten ein Recht zu wissen, wie die Tiere gehalten werden, deren Fleisch sie an der Ladentheke oder im Supermarkt kaufen. Mit der nun geplanten Kennzeichnung könnten künftig auch die Bürgerinnen und Bürger in Niederbayern eine informierte Kaufentscheidung treffen und bewusst zwischen verschiedenen Haltungsformen entscheiden.
Die Kennzeichnung soll ab dem kommenden Jahr zunächst mit Schweinefleisch beginnen. Sie informiert die Verbraucherinnen und Verbraucher anhand fünf verschiedener Haltungsformen, wie die Tiere konkret gehalten wurden.
Um die Voraussetzung für eine bessere Tierhaltung zu schaffen, ist vielerorts ein Umbau nötig. "Wir wollen unsere Landwirtinnen und Landwirte in Niederbayern mit der Modernisierung ihrer Höfe nicht allein lassen und dort gezielt unterstützen, wo am meisten getan wird.", macht Schönberger deutlich. Mehr Tierschutz und mehr Klimaschutz funktionierten für sie nur dann, wenn die Rahmenbedingungen es ihnen ermöglichen, mit ihrer wertvollen Arbeit auch ein gutes Einkommen für sich und ihre Familien erzielen zu können.
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