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29.04.22 –
Die Kosten für den Bauabschnitt von Ergoldsbach nach Essenbach zur A92 erreichen ungeahnte Höhen. In dem aktuellen Haushaltsentwurf des Bundesverkehrsministers Wissing werden die voraussichtlichen Gesamtausgaben mit 221,2 Mio. Euro beziffert.
Laut Kostenansatz aus dem Bundesverkehrswegeplan von 2003 sollten 88,3 Mio. Euro für diesen Streckenabschnitt reichen. „Inzwischen sind wir also bei dem zweieinhalb-fachen der ursprünglich geplanten Kosten angelangt“, mahnt die Grüne Bundestagsabgeordnete Marlene Schönberger. Dies sei weder ein verantwortungsvoller noch transparenter Umgang mit Steuergeldern.
„Die Sinnhaftigkeit des Projekts B15n entfernt sich sowieso mehr und mehr von der Realität“, so die Abgeordnete weiter. „Die weltpolitische Lage führt uns doch deutlich vor Augen in welche Bereiche in den nächsten Jahrzehnten massiv investiert werden muss. Die Abkehr von fossiler Energie wird direkten Einfluss auf die Art und Weise der Mobilität der Zukunft nehmen. Der Neubau von Straßen ist da eine absolute Fehlinvestition.“ Mit über elf Hektar täglichem Flächenverbrauch gehört Bayern jetzt schon zu den traurigen Spitzenreitern in Deutschland. „Diesem ungeheuren Flächenfraß müssen wir endlich etwas entgegensetzen“, so Schönberger.
„Für den Streckenabschnitt von Essenbach zur A92 kommt jedes Umdenken zu spät, da die Bauvorhaben weit fortgeschritten sind. Aber für die weiteren Pläne, die B15n in Richtung Süden zu verlängern, ist eine grundlegende Evaluierung unabdingbar. Der Klimakatastrophe, dem Artenschwund und dem Flächenverbrauch entgegnet man nicht mit noch mehr Straßen. Viel nachhaltiger und dringend notwendig wäre es, den Ausbau von Fahrradinfrastruktur und ÖPNV gerade im ländlichen Raum voranzutreiben. Da könnte man mit 221,2 Mio. Euro sehr viel für die Menschen vor Ort bewirken“, fasst Schönberger ihre Haltung zusammen.
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