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10.07.18 –
Über ihre Eindrücke und Erlebnisse bei Rettungseinsätzen im Mittelmeer berichtete Judith Barth am Montagabend im Landshuter Grünen Büro vor etwa 30 Zuhörern. Die ausgebildete Rettungssanitäterin stammt aus dem Landkreis Landshut und macht eine Ausbildung zur Krankenpflegerin. Sie hat im Mai zwei Wochen ihres Urlaubs gegeben, um auf einem Schiff der Organisation „Sea-Eye“ bei Rettungseinsätzen für Bootsflüchtlinge zu helfen.
„Unser Einsatzgebiet war vor der libyschen Küste westlich von Tripolis, und unsere Aufgabe war die ärztliche Erstversorgung die Bereitstellung von Wasser und Schwimmwesten und die Benachrichtigung der italienischen Küstenwache, denn unser Schiff ‚Seefuchs‘ ist eigentlich zu klein für die Aufnahme Dutzender Flüchtlinge“ erzählte Fr. Barth, „aber weil die Schlauchboote beschädigt waren und zu sinken drohten mussten wir mehrmals Flüchtlinge an Bord nehmen“. Eindrücklich schilderte sie die Enge an Bord, die Notversorgung von Verletzungen, aber auch die große Dankbarkeit der Geretteten, die ihnen entgegenbracht wurde.
Kritisch wurde es, wenn die libysche Küstenwache am Horizont auftauchte. „Viele der Flüchtlinge springen dann von Schlauchboot ins Wasser, auch wenn sie nicht schwimmen können, denn sie ertrinken lieber als nach Libyen zurückgebracht zu werden“ so Fr. Barth. Sie habe so etwas gottseidank nicht erleben müssen.
Mittlerweile sind die Rettungsaktionen der privaten Organisationen größtenteils eingestellt, weil die italienische Küstenwache keine Flüchtlinge mehr aufnimmt. „Seitdem sterben auch deutlich mehr Menschen, und wenn man die Weite des Meeres so hautnah erlebt hat, bin ich mir sicher dass die Dunkelziffer noch ein Vielfaches höher ist“, so schloss Judith Barth ihren beeindruckenden und teils erschütternden Bericht.
Im Anschluss gab es noch eine intensive Diskussion unter den Zuhörern über Motive der Flüchtlinge angesichts dieser schlimmen Zustände und über die Fluchtursachen; auf jeden Fall hat dieser Abend niemanden kalt gelassen.
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