BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Landkreis Landshut

Johannes Hunger äußert sich zu Verzögerungen in der Endlagersuche

15.11.22 –

„Die jetzt angekündigte Verzögerung in der Standortauswahl für ein Endlager für Hochradioaktive Abfälle kommt wenig überraschend“, so Johannes Hunger, Landtagskandidat von Bündnis 90/Die Grünen im Stimmkreis Landshut und engagierter Bürger in der Endlagersuche. Hunger weiter: „Die Aufgabe, vor der die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) steht, nämlich aus über der Hälfte des Bundesgebiets den besten Standort nach wissenschaftlichen Kriterien zu finden, ist gigantisch. Und natürlich ist es uns lieber, es wird sich die Zeit genommen, die nötig ist, und es wird sauber wissenschaftlich gearbeitet. Aber das heißt eben auch, dass die Abfälle noch länger bei uns im Landkreis überirdisch stehen bleiben werden. Gerade jetzt in so weltweit unsicheren Zeiten, wäre es natürlich besser, wenn die sicher unter die Erde kommen würden.“ 

Aktuell befinden sich im Brennelemente-Zwischenlager Isar in Essenbach 86 Behälter mit Hochradioaktiven Abfällen. Das Zwischenlager ist bis 2047 genehmigt. Experten gehen davon aus, dass diese Genehmigung verlängert werden muss. 

Die Endlagersuche befindet sich in Phase Eins des dreistufigen Verfahrens. Die BGE hat 2020 den Zwischenbericht Teilgebiete vorgelegt, der mehr als die Hälfte des Bundesgebiets für die nähere Untersuchung ausgewählt hat. Über die nächsten Jahre wird immer weiter eingegrenzt, bis einige Regionen übrigbleiben. Dann wird in Phase zwei mit übertägigen Erkundungen weiter eingegrenzt. Nach der übertägigen Erkundung werden in Phase drei zwei Standorten untertägig erkundet. Das kann durch abgelenkte Bohrungen oder durch zwei Bergwerke erfolgen. Dazu sagt Hunger: „Gerade das Abteufen und dann die nötigen Strecken aufzufahren kann viele Jahre in Anspruch nehmen, aber auch mögliche Bohrungen brauchen Jahre. Das sind Bergbauprozesse, die Zeit brauchen. Mir ist es wichtig, dass in den vielen Schritten bis dahin darauf geachtet wird, dass nicht unnötige Verzögerungen entstehen. Hier ist es wichtig, dass die Behörden schnell arbeiten können und nicht durch sich ändernde politische Entscheidungen, wie zum Beispiel die Diskussion, um neue Brennelemente und damit neuen Müll, oder die Weigerung einzelner Bundesländer sich konstruktiv zu beteiligen, aufgehalten werden. Deswegen stehen wir auf Landes- und Bundesebene hinter dem Standortauswahlverfahren und dem Atomausstieg.“ 

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