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12.05.17 –
Wir erleben weltweit ein rasantes Artensterben, und ganz konkret droht in unserem Land ein stummer Frühling. Innerhalb von 20 Jahren ist die Zahl der Vögel um mehr als die Hälfte, also über 300 Millionen Brutpaare gesunken. Auch bei den Insekten, insbesondere den Bestäubern wie Bienen und Schmetterlingen sieht es katastrophal aus.
Eine aktuelle Studie zur Situation der Schmetterlinge, die die Grünen im Bundestag in Auftrag gegeben haben, zeigt: 42 Prozent der bunten Tagfalter in Deutschland sind bereits ausgestorben oder vom Aussterben bedroht. Ihre Raupen dienen auch den Vögeln als Futter, die Schmetterlinge bestäuben unsere Obstbäume.
Die industrielle Landwirtschaft ist der Hauptschuldige für ausgeräumte und monotone Agrarwüsten, den Verlust von Grünland und den übermäßigen Einsatz von giftigen Pestiziden. In den vergangenen 20 Jahren haben wir über die Hälfte alle Vögel verloren. Ein Drittel aller Vogelarten zeigte seit Ende der neunziger Jahre signifikante Bestandsabnahmen. Bedroht sind vor allem Arten, die in Agrarlandschaften leben. In Deutschland gibt es etwa nur noch wenige Kiebitze - zwischen 1990 und 2013 hat ihr Bestand um 80 Prozent abgenommen. Genauso drastisch ist es bei den Rebhühnern: Ihre Zahl ist zwischen 1990 und 2015 um 84 Prozent gesunken.
42 Prozent der Tagfalter wie der Bläuling oder der Goldene Scheckenfalter sind in Deutschland bereits ausgestorben oder vom Aussterben bedroht. Weniger Raupen heißt auch weniger Futter für die Vögel, weniger Schmetterlinge heißt auch weniger Obstbestäuber – ein ganzes Ökosystem gerät aus der Balance.
Die Bundestagskanditatin der Grünen Petra Seifert fordert deshalb: "Wir müssen die Vielfalt der Natur schützen, jede Art ist für den Zusammenhalt des Ökosystems und damit für unsere Lebensgrundlage wichtig. Wir brauchen eine Agrarwende, die mit der Natur und nicht gegen sie arbeitet, das Klima schützt und die Artenvielfalt bewahrt. Unser Leitbild bleibt der ökologische Landbau, aber auch die konventionelle Landwirtschaft muss in der Fläche umweltverträglicher werden.
Wir geben mehr Geld für grüne Landwirtschaft: Schädliche Subventionen in der Landwirtschaft müssen abgebaut werden und dem Grundsatz „öffentliches Geld nur noch für öffentliche Leistungen“ folgen. Kein Gift und keine Gentechnik in der Landwirtschaft. Wir wollen aus den Ackergiften aussteigen und den Einsatz chemisch-synthetischer Pestizide deutlich zurückfahren. Schädlichen Stoffe – wie zum Beispiel Glyphosat und Neonicotinoide – wollen wir die Zulassung entziehen, und den alternativen Pflanzenschutz ausbauen. Außerdem müssen die Zulassungsverfahren für die Agrarchemie deutlich strenger werden."
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