Keine Ausnahmegenehmigung für Bienengift

19.04.12 –

Die Grünen in Niederbayern schlagen Alarm. Denn für eine begrenzte Zeit darf auf deutschen Äckern wieder das für Bienen hochgefährliche und deshalb verbotene Pflanzenschutzmittel Clothianidin verwendet werden. Das Gift soll den Drahtwurm beseitigen, einen Maisschädling.

Bayern ist eines der Bundesländer, für die eine Ausnahmegenehmigung erteilt wurde. Die Bauern, die dieses Mittel anwenden wollen, müssen einen starken Befall nachweisen. Nach der Anwendung müssen alle Imker gewarnt werden, die im Umkreis von 60 Metern Bienenstöcke haben.

„Der 60 Meter Abstand ist lächerlich“, sagen Erhard Grundl und Rosi Steinberger, Vorsitzende der Grünen in Niederbayern. Jeder weiß, dass Bienen oft kilometerweit fliegen.

„Unter dem Deckmantel der Notfallsituation wird schon das dritte Jahr in Folge ein verbotenes Pestizid genehmigt“, ärgern sich die Grünen. Ganz offensichtlich wird hier wird den ökonomischen Interessen Einzelner Vorrang vor Umwelt- und Naturschutz eingeräumt.

Dabei wäre die Bekämpfung des Drahtwurms ein leichtes. Fruchtfolge heißt das Zaubermittel. Doch die Maisanbaufläche nimmt auch in Niederbayern immer stärker zu. Auf Mais folgt immer wieder Mais. Das erhöht natürlich irgendwann auch den Schädlingsdruck. Und wenn der Schädling überhand nimmt, wird eben eine Ausnahmegenehmigung beantragt.

Dabei ist seit 2008 sicher, dass das Clothianidin ein Bienenkiller ist. In Südwestdeutschland starben 11.500 Bienenvölker. Die Maissaat war mit einem Beizmittel gegen den Maiswurzelbohrer behandelt worden, das den gefährlichen Wirkstoff enthielt.

„Der Einsatz von Clothianidin im Maisanbau ist aus gutem Grund verboten. Es kann nicht sein, dass diese Sicherheitsmaßnahme alljährlich mit Notfallzulassungen unterlaufen wird", so die Grünen.

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