Grüne Kreisversammlung warnt vor multiresistenten Keimen

22.10.13 –

Ein Bericht aus dem Landtag, die Organisation der Kommunalwahlen und eine Diskussion zum Welternährungstag standen auf der Tagesordnung der Kreisversammlung von Bündnis 90/Die Grünen im Gasthaus Frauenbauer in Altdorf.

Die Landtagsabgeordnete Rosi Steinberger erläuterte die Zusammensetzung der neuen grünen Fraktion im Maximilianeum. Mit der Dichte an Bio-Bauern, Forstwirten und ihr als Agraringenieurin sei die ökologische Kompetenz sehr hoch. Mit nunmehr 18 statt bisher 19 Abgeordneten gehe die grüne Fraktion in fast unveränderter Stärke in die neue Legislaturperiode. Die Aufteilung der Ausschüsse sei sehr schwierig, weil es neben Super-Ministerien auch sehr kleine Ministerien gebe. Sie persönlich peile den Ausschuss für Umwelt und Verbraucherschutz an. In diesem Zusammenhang sei interessant, dass im Umweltministerium die Zuständigkeit für die Atomaufsicht bleibe. „Das Sicherheitsrisiko von Isar 1 ist immer noch sehr hoch“, so Steinberger. Denn derzeit sei es wegen Lieferschwierigkeiten nicht möglich, die abgebrannten Brennstäbe in Castoren auszulagern.

Über den Stand der Vorbereitung zu den Kommunalwahlen berichtete Michael Vogt, der Fraktionssprecher im Kreistag. Wie immer würden sich die Grünen auch diesmal an der Landratswahl beteiligen. Der Termin für die Aufstellungsversammlung wurde auf Mitte November gelegt. Die Aufstellung der Liste für den Kreistag soll dann Anfang Januar erfolgen. Zudem zeichne sich ab, dass sich in mehr Gemeinden als vor sechs Jahren grüne Listen für die Kommunalparlamente bewerben würden. Vogt zeigte sich zuversichtlich, dass die Grünen die Zahl ihrer kommunalen Mandatsträger am 16. März steigern würden.

Der Welternährungstag am 16. Oktober war den Grünen eine längere Diskussion wert. Beklagt wurde dabei nicht nur, dass der Hunger in manchen afrikanischen Regionen dadurch verursacht werde, dass der Preis für Getreide mit Spekulationen an den Börsen in die Höhe getrieben werde. Auch der Umgang mit Lebensmitteln in der Heimat wurde kritisch beleuchtet. „Wieviel Respekt haben wir hier vor unseren Nahrungsmitteln, wenn wir einen Großteil davon in den Müll werfen?“ fragte Petra Seifert. Konrad Haberberger wies darauf hin, dass die Respektlosigkeit bereits bei der Erzeugung der Lebensmittel beginne. Die industrialisierte Tiermast im Landkreis Landshut, mit 250.000 Schweinemastplätzen und über 650.000 Masthähnchenplätzen sei alles andere als artgerecht und führe zu massiven Gesundheitsschäden bei den Tieren und zu großen  Schäden beim Grund- und Trinkwasser durch hohe Nitratgehalte und Rückstände von Pflanzenschutzmittel.

„Wenn ein Brathähnchen im Supermarkt weniger kostet, als eine Schachtel Zigaretten, und dazu noch gesundheitsgefährdend ist, dann läuft doch etwas schief“, meinte er. Für diejenigen, die trotzdem vom Hähnchen aus Massentierhaltung nicht lassen wollen, gaben die Kreisgrünen einen guten Rat der Verbraucherzentralen weiter: Anfassen nur mit Einmalhandschuhen. Das schützt vor Keimen, gegen die es keinen Schutz gibt und an denen jährlich etwa 7.000 Menschen sterben, wie die Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene schätzt. Für die Botschaft, dass man beim Essen auf seine Gesundheit achten solle, ließ sich die Kreisversammlung mit Einmalhandschuhen ablichten.Einführung in Emacs.  Siehe Dateiende für Vervielfältigungsbedingungen.

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