B 15 neu: Verkehrspolitik aus der Mottenkiste

Dr. Toni Hofreiter MdB zur Eröffnung des Teilabschnitts der B 15neu von Schierling nach Neufahrn

18.11.11 –

Am heutigen Freitag wird ein weiteres Teilstück der B 15 neu zwischen Schierling und Neufahrn für den Verkehr freigegeben. "Damit wird eine Trasse durch die Landschaft geschlagen, die Lebensräume zerschneidet, einen gigantischen Flächenverbrauch bedeutet und die Menschen zu weiten Umwegen zwingt, sofern sie diese Autobahn überhaupt benutzen", sagt Toni Hofreiter, Mitglied der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen und Vorsitzender des Verkehrsausschusses des Deutschen Bundestags.

In Deutschland wird immer noch Verkehrspolitik aus der Windschutzscheibenperspektive gemacht, sagt Hofreiter. Aber in Zeiten von Klimawandel und alternder Gesellschaft ist eine neue Autobahn ein Irrweg. Es steht außer Frage, dass die Ortsdurchfahrten der alten B 15 eine Belastung für die Bevölkerung darstellen. Doch ein einfacher Ausbau der bisherigen Bundesstraße mit Ortsumfahrungen und wechselseitigen Überholstreifen hätte völlig ausgereicht, so Hofreiter.

Im Vergleich zum Ausbau der bestehenden Straße ist eine Autobahn um ein Vielfaches teurer und bedeutet letztlich Straßenbau auf Pump. Auch daran sollte man in Zeiten hoher Staatsverschuldung denken. Zudem wird der Bau immer teurer als geplant. Die B 15 neu kostet auf dem 22 Kilometer langen Teilstück von Saalhaupt bis Neufahrn 159 Millionen Euro. Zum Vergleich: die Bundesregierung hatte ursprünglich "nur" mit Kosten von 113,4 Millionen Euro gerechnet. Das entspricht einer Kostensteigerung von 40,2 Prozent.

Was wir brauchen, ist eine integrierte Verkehrspolitik, die alle Verkehrsträger gleichberechtigt behandelt, die knappen Mittel möglichst effizient ausgibt sowie Klimaschutz und Veränderungen in der Gesellschaft berücksichtigt. An einer Autobahn von Regensburg bis Rosenheim nach 40 Jahren Planung stur festzuhalten, ist Verkehrspolitik aus der Mottenkiste.

Hofreiter setzt sich dafür ein, die B 15 neu an der A 92 zu beenden. "Erst dann ist eine effektive und an die Bedürfnisse angepasste Ortsumgehung Landshuts überhaupt möglich. Eine Autobahn erfüllt diese Hoffnungen jedenfalls nicht."

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