Grüne fordern bessere Arbeitsbedingungen in der Pflege

Kreistagsfraktion und Schönberger, MdB im Vilsbiburger Krankenhaus im Gespräch mit Personalrat

20.02.23 –

Die Grüne Kreistagsfraktion besuchte zusammen mit der Bundestagsabgeordneten Marlene Schönberger und Kreisrätin Veronika Lackerbauer von die Linke/mut das Vilsbiburger Krankenhaus und führte dort Gespräche mit dem Personalrat. Im Rahmen dieser Veranstaltung wurde die aktuelle Situation in den Krankenhäusern sowie die Bedürfnisse und Anliegen der Mitarbeitenden thematisiert. Die Kreistagsgrünen sind besorgt über die enormen Herausforderungen im Gesundheitswesen, insbesondere im Hinblick auf die überfordernden Arbeitsbedingungen, den Mangel an Fachkräften und die Überlastung der Krankenhäuser, welche die Corona Pandemie nochmal stark verdeutlichte.

„Pflegekräfte leisten Herausragendes und haben eine Schlüsselrolle in unserer Gesellschaft inne. Während der Corona Pandemie, auch davor und seitdem mussten diese weit über ihre Grenzen hinausgehen und sich extremen Belastungen in den Kliniken aussetzen“, so die Kreistagsfraktionssprecherin Michaela Feß. „Für mich ist entscheidend, dass wir strukturelle Reformen durchführen, die die Arbeitsbedingungen in der Pflege nachhaltig verbessern. Wir brauchen eine bessere Krankenhauspolitik, die die Bedürfnisse der Mitarbeitenden und der Patient*innen in den Fokus stellt.“

Insbesondere in der Vergütung der kompletten geleisteten Arbeitszeit sieht die Kreistagsfraktion einen wichtigen Ansatz für eine fairere Entlohnung. In anderen EU-Ländern gebe es bereits 30-Stunden Wochen für Pflegekräfte bei voller Bezahlung, was auch hierzulande eine große Chance darstellt, um Pfleger*innen zu entlasten und neues Personal dazuzugewinnen. Mit der Einführung von Stundenampeln, Zeitwertkonten und einer zeitlichen Berücksichtigung der Praxisanleitung, welche bisher oftmals nur nebenher geschieht, könnten weiterhin wichtige Verbesserungen für die Arbeitnehmer*innen erlangt werden. Besonders der Personalschlüssel, sprich die Anzahl der Patienten pro Pflegekraft, gehöre stark verbessert, um den Mitarbeitenden eine leistbarere Arbeit zu ermöglichen. In einer Vollmitgliedschaft von LakuMed beim Arbeitgeberverbund sehen die Grünen eine weitere Möglichkeit, die Mitarbeitenden zu stärken, da dadurch Tarifabschlüsse verpflichtend übernommen werden müssen.

„Wir befinden uns in einer immer älter werdenden Gesellschaft und die Herausforderungen an die Pflege und die Krankenhäuser werden dadurch bestimmt nicht geringer“, so Kreistagssprecher Martin Schachtl. „Deswegen brauchen wir eine nachhaltige Krankenhauspolitik, welche auf eine langfristige Stärkung der Pflege und der Gesundheitssysteme abzielt und auch die kleineren Krankenhäuser in den ländlichen Gebieten erhält.“

Zur geplanten Krankenhausreform äußerte sich die LAKUMED-Verwaltungsrätin Angelika Stumpf: „Der Wohnort darf nicht ausschlaggebend sein für die qualitativ hochwertige Versorgung. Ein Schlaganfallpatient, bei dem jede Minute zählt, darf nicht über unnötige Entfernungen in das nächste große Krankenhaus transportiert werden müssen. Bewährte und schon finanzierte Strukturen müssen erhalten bleiben.“

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