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24.04.23 –
Die Grüne Kreistagsfraktion im Landkreis Landshut ist erleichtert und glücklich darüber, dass der Atommeiler Isar 2 in der Nacht von Samstag auf Sonntag endgültig abgeschaltet wurde. Dieser Schritt war längst überfällig und ein wichtiger Meilenstein in Richtung einer nachhaltigen und sicheren Energieversorgung. Wir erinnern uns noch gut an die großen Proteste gegen das Kraftwerk und an die Sorgen und die begründeten Ängste vor der Hochrisikotechnologie, die wir seit jeher hatten.
Die Abschaltung von Isar 2 bedeutet keineswegs das Ende der Beschäftigungsmöglichkeiten in der Region. Im Gegenteil: Der Rückbau des Atommeilers schafft neue Arbeitsplätze im Bereich der erneuerbaren Energien und das Know-how der hochqualifizierten Beschäftigten des AKWs werde für den Rückbau der Kernkraftwerke und für die Entsorgung des nuklearen Abfalls gebraucht, so auch die IG Metall[1]. Wir als Grüne im Landkreis Landshut setzen uns dafür ein, dass diese Arbeitsplätze fair und sicher gestaltet werden und den Beschäftigten langfristige Perspektiven bieten.
Früher haben die Atomkraftwerke oft das Netz blockiert und damit den Ausbau und die Einspeisung der erneuerbaren Energien erschwert. Mit dem endgültigen Atomausstieg wird sich dies ändern: Die erneuerbaren Energien können nun mehr und mehr Strom ins Netz einspeisen und tragen so zu einer stabilen und umweltfreundlichen Energieversorgung bei. Laut aktuellen Daten der Bundesregierung haben erneuerbare Energien im Jahr 2022 bereits einen Anteil von 46,2[2] Prozent an der Bruttostromerzeugung in Deutschland erreicht.
„Doch das ist erst der Anfang. Wir müssen uns weiterhin dafür einsetzen, dass dieser Anteil in den kommenden Jahren kontinuierlich steigt, der Ausbau von Wind- und Sonnenenergie beschleunigt wird und fossile Energieträger wie Kohle und Gas endgültig ersetzt werden“, fordert der Sprecher der Kreistagsgrünen Martin Schachtl. „Nur so können wir eine klimafreundliche und sichere Energieversorgung gewährleisten und unseren Planeten und die Zukunft unserer Kinder und Enkelkinder schützen.“
„Im vermeintlich von Atomkraft geprägten Landkreis Landshut, haben wir nicht zuletzt durch unseren unermüdlichen Einsatz einen Anteil von 50%[3] des Energieverbrauchs aus regenerativen Energiequellen erreicht und sind damit noch lange nicht am Ziel“, so Sprecherin der Kreistagsfraktion Michaela Feß. „Es gibt weiterhin große Potenziale im Landkreis, die es zu nutzen gilt. In unserem Antrag hatten wir beispielsweise bereits gefordert, dass alle kreiseigenen Dächer mit Photovoltaik-Anlagen versehen werden sollen, was nicht nur klimafreundlich wäre, sondern auch wirtschaftlich sehr rentabel.“
Eine Fortführung des Betriebs von Atomkraftwerken in Bayern, wie zuletzt von manchen konservativen Spitzenpolitikern lauthals gefordert, wäre ökonomisch unsinnig, da erhebliche Investitionen notwendig wären, um den hohen Sicherheitsanforderungen gerecht zu werden. Zudem besteht eine geringe Rentabilität, da Strom aus erneuerbaren Energien mittlerweile deutlich kostengünstiger produziert werden kann und die Unternehmen auch diesen grünen Ökostrom fordern. Hinzu kommt das Problem der Endlagerung, für das es bislang keine sichere Lösung gibt und auch die Notwendigkeit Uran aus Autokratien wie Russland und China zu importieren. Ein Festhalten an Atomenergie ist somit nicht nur ökologisch den Menschen gegenüber unverantwortlich, sondern auch wirtschaftlich unvernünftig.
[1]https://www.igmetall.de/presse/pressemitteilungen/ig-metall-fordert-ausstieg-aus-der-atomenergie
[2]https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/klimaschutz/faq-energiewende-2067498
[3]https://www.landkreis-landshut.de/themen/energie-und-klimaschutz/#
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