30.06.21 –
Ja es stimmt, Vilsbiburg hat schon vor 11 Jahren mit großer Bürgerbeteiligung ein damals vorbildliches Klimaschutzkonzept beschlossen und nennt sich seitdem Klimakommune.
In der ersten Zeit sind zügig Bürgersolarkraftwerke entstanden, ein Klimaschutzmanager wurde eingestellt und die Stadtwerke Stadtwerke betreiben in Hohenthann erfolgreich ein Windrad. Ein Jahr war Vilsbiburg sogar Vizemeister der Solarbundesliga. Die Stadt stellt ein Bürger*innen-Elektroauto und Stromladeplätze zur Verfügung, der Passivhausstandard bei neuen Kindergärten wurde gegen den anhaltenden Widerstand der CSU-Fraktion realisiert.
Allerdings wurde mittlerweile der Klimaschutzmanager zum Regionalmanager, und mit viel Energie wurde eine Solarfeldbeschränkungssatzung erstellt. Immer wenn die Grünen das Thema Klimaschutz bei Bauvorhaben zur Sprache gebracht haben, wurden Klimaeinwände ignoriert. Beim Thema Verkehr und und Siedlungsentwicklung werden Klimaauswirkungen ebenso wenig berücksichtigt wie bei der Diskussion von Straßenbauplänen. Dass Monsterknoten, NO Umgehung und B15 neu nicht nur beim Bau gigantische Mengen grauer Energie in Form von Beton verbrauchen, scheint egal, auch der durch neue Straßen zunehmende CO² Ausstoß durch den zusätzlichen Verkehr, ist kein Ablehnungsgrund für die Stadtratsmehrheit.
Aber wie steht es heute mit positiv wirksamen Klimaschutzmaßnahmen? Besserer ÖPNV? Fehlanzeige. Maßnahmen zur Fahrradförderung? Nicht in Sicht. Energie-Einsparung bei der Straßenbeleuchtung? Im Gegenteil. Solarpflicht bei Neubauten? Nicht beabsichtigt. Nicht einmal alle stadteigenen Gebäude haben PV am Dach!
Dass Klimaziele flexibel sind, hat die Bundesregierung vorgemacht, erst das Bedauern, dass sie leider nicht eingehalten werden können, dann Erleichterung, dass sie dank Coronaeinschränkungen, doch erreicht wurden.
Ebensowenig macht es in Vilsbiburg Sinn, Ziele zu erhöhen oder bereits Erreichtes zu „analysieren“ und sich dabei schulterklopfend auf ein „Erfolgsmodell“ zu beziehen. Klimawirksam sind nur effektive Maßnahmen, die planvoll und kontrolliert realisiert werden. Wenn dazu ein Büro nötig ist, weil bezahltes Know-how eher akzeptiert wird, als Bürger- oder Vorschläge aus dem Stadtrat, dann muss eben so eines beauftragt werden. Aber bald, und nicht erst irgendwann nach der Analyse. Gewiss, Vilsbiburg wird das Weltklima nicht retten, aber „global denken und lokal handeln“ ist die Devise, mit Betonung auf Handeln, und zwar sofort.
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