Grüne besuchen Energiegemeinde Furth

Auf Einladung des früheren Bürgermeisters Dieter Gewies hielten die Landkreisgrünen ihre November-Kreisversammlung in Furth ab, der ältesten „Energiewende“-Gemeinde Bayerns.

18.11.19 –

Schon 1982 wurde in Furth ein „Sonnenenergietag“ abgehalten, der sich in der Folge zu einer der größten niederbayerischen Ausstellungen über erneuerbare Energien entwickelte. Als erste deutsche Gemeinde erklärte Furth 1999 das Ziel einer vollständigen Energieversorgung mit erneuerbarer Energie. Auch die EU würdigte diese Vorreiterrolle, indem es der Gemeinde Furth mit der Koordination europaweiter Energieprojekte betraute.

Einen Erfolgsfaktor konnten die Grünen unter der fachkundigen Führung von Dieter Gewies vor Ort besichtigen: ein Hackschnitzelheizwerk, das seit über 20 Jahren mit Rohstoffen aus den Further Wäldern und Fluren den Ortskern mit Wärme versorgt und so für regionale Wertschöpfung sorgt. Für Gewies war es immer wichtig, den Gleichklang von Ökologie und Ökonomie bei der Energiewende zu betonen: „Was ökologisch sinnvoll ist, rechnet sich auch ökonomisch“. Deshalb wurde frühzeitig der Ausbau der Photovoltaik vorangetrieben, so dass in Furth zeitweise mehr Solarstrom produziert wurde als in sechs Bundesländern zusammen. Das Nahwärmenetz wurde laufend erweitert, und die elektrisch betriebenen Gemeindefahrzeuge werden mit Strom von den gemeindeeigenen Solaranlagen geladen. Beim Strom wird das Ziel der vollständigen Versorgung mittlerweile übererfüllt, die kleine Gemeinde Furth produziert davon viermal so viel wie sie verbraucht.

Bei der nachfolgenden Diskussion im Gasthaus Kollmeder gab es harsche Kritik an der Bundesregierung über deren halbherzige Umsetzung der Energiewende. Landes- und Bundespolitik waren schon einmal auf einem viel besseren Weg, so die Grünen. Diesen besseren Weg beschreiten viele bayrische Gemeinden - einen Weg, der vorbildlich in Furth begonnen wurde. Auch die zahlreich anwesenden grünen Ortsvorsitzenden aus dem Landkreis konnten für ihre Gemeinden viele Anregungen mitnehmen.

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