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07.09.18 –
Wenn Tobias Lermer und Helmut Naneder vom Landschaftspflegeverband Landshut e.V. durch das Mettenbacher oder Grießenbacher Moos gehen, kommen sie nicht weit, ohne seltene Pflanzen, wie das Sumpfherzblatt oder den Teufelsabbiss in den Streuwiesen zu finden. Zwischen den Pfeifengrashalmen lauern oftmals fingernagelgroße Kreuzspinnen und bedienen sich auf ihre Weise an der in diesem Lebensraum eindrucksvoll vorhanden Artenvielfalt. Tobias Lermer ist der Geschäftsführer des Landschaftspflegeverbands Landshut, Helmut Naneder ist stellvertretender Geschäftsführer und seit zwei Jahrzehnten in diesem Niedermoorgebiet tätig.
Für Naturliebhaber ist das Mettenbacher Moos ein Kleinod, das immer neue Überraschungen birgt. „Viele Pflanzen kenne ich noch aus meiner Kindheit“, stellte die Abgeordnete der Grünen Rosi Steinberger fest, die als Umweltexpertin ihrer Fraktion das Naturschutzprojekt des Landkreises besichtigte.
Gemeinsam mit Marlene Schönberger, Landtagskandidatin aus Adlkofen, ließ sich Rosi Steinberger, die auch Kreisrätin im Landkreis ist, die vielfältigen Erfolge des Landschaftspflegeverbands (LPV) in Landshut zeigen. Auf ca. 180 Hektar Naturschutzflächen des Landkreises ist der LPV für die Pflege im Mettenbacher-Grießenbacher Moos zuständig, lässt Mäharbeiten durchführen und erhält durch geeignete Pflegemaßnahmen seltene Pflanzenarten, die in der Gegend heimisch sind, aber kaum noch Lebensräume haben.
„Ohne Mahd keine Wiese“, erklärt Helmut Naneder. Oft höre man ja, dass man der Natur freien Lauf lassen soll. Aber dann würden die wertvollen Flächen sehr schnell mit Büschen und Bäumen zuwachsen. Eine Feuchtwiese, die einmal im Jahr gemäht oder von Rindern extensiv beweidet wird, bietet eine große Fülle an Arten. „Und mit den Pflanzen kommen auch die Tiere, die an diese Pflanzen angepasst sind“, so Tobias Lermer. Der LPV erhält und fördert auf diesen Flächen die Kulturlandschaft mit ihrer typischen Artenvielfalt, wie Sie durch extensive, kleinbäuerliche Nutzung über Jahrhunderte entstanden ist.
Der LPV Landshut wurde vor zwei Jahren gegründet und umfasst inzwischen 29 Landkreisgemeinden, die Stadt Landshut und weitere 16 Verbände und Vereine. Er hat unter anderem den Auftrag, Biotope dauerhaft zu sichern und zu pflegen, Projekte des Naturschutzes umzusetzen und Flächen durch geeignete Maßnahmen ökologisch aufzuwerten. Bei diesen Aufgaben konnte der LPV viele Landwirte als Partner gewinnen. Einige Bauern haben in Spezialgeräte wie Balkenmäher und Hangschlepper investiert und haben sich so ein zweites Standbein geschaffen. So arbeiten Landwirte und Umweltschützer beim Erhalt der Artenvielfalt als enge Partner sehr gut und vertrauensvoll zusammen, so Naneder.
Immer öfter melden sich auch Privatpersonen, die auf geeigneten Flächen Blumenwiesen anlegen wollen und lassen dieses vom LPV anlegen und danach von Landwirten naturnah bewirtschaften. Für Grundeigentümer, deren Flächen in einer der Mitgliedsgemeinden liegen, ist dieser Service kostenlos. Auf diese Weise wurden beispielsweise in den beiden letzten Jahren bereits mehr als 25 Hektar standortheimische Blumenwiesen angelegt und somit zahlreichen gefährdeten Arten eine sichere Heimstatt gegeben.
Rosi Steinberger und Marlene Schönberger waren begeistert von den Erfolgen des LPV und hoffen, dass weitere Flächen im Mettenbacher und Grießenbacher Moos angekauft und im Sinne des Naturschutzes und der Landschaftspflege Hand in Hand mit den Landwirten vor Ort im Sinne der heimischen Artenvielfalt bewirtschaftet werden können.
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