"Startklar" hilft Familien in Niederbayern

24.11.20 –

Die grünen Kreisrätinnen Angelika Stumpf und Marlene Schönberger sowie
Kreisrat Martin Schachtl trafen sich am vergangenen Mittwoch online mit
der gemeinnützigen GmbH „Startklar Soziale Arbeit Niederbayern“,
vertreten durch die Geschäftsführerin Barbara Bruckmeier und Magdalena
Würfel, Hausleitung der Wohngruppe in Ergoldsbach. Mit dabei war der
Fraktionsgeschäftsführer der Grünen Stefan Hausmann.

Startklar arbeitet im Auftrag der Jugendämter und des Bezirks
Niederbayern und bietet unter anderem in der Stadt und im Landkreis
Landshut stationäre und ambulante Betreuungsangebote für Kinder,
Jugendliche und Familien in schwierigen Situationen an. Ebenso fällt die
Soziale Arbeit an Schulen in das Aufgabengebiet der Einrichtung.

„In unseren fünf stationären Einrichtungen in Stadt und Landkreis leben
Kinder und Jugendliche zwischen drei und zwanzig Jahren. Für Kinder ab
zwei Jahren haben wir Erziehungsstellen. In der Regel handelt es sich um
Kinder, die aufgrund von Kindswohlgefährdung nicht bei ihren Familien
bleiben können, zum Teil aber auch um unbegleitete minderjährige
Geflüchtete. Viele Kinder leben lange bei uns, wir versuchen mit
familienähnlichen Strukturen, d.h. kleine Gruppen, Häuser mitten in den
Dörfern und Wohngebieten, den Verlust eines beschützten Familienlebens
ein klein wenig aufzufangen“, erklärt Geschäftsführerin Barbara
Bruckmeier. Das Ziel sei dabei aber immer, die Eltern soweit zu
stabilisieren, dass die Kinder zurückkehren können. Elternarbeit sei
daher ein Schwerpunkt der Einrichtung.

In der Jugendwohngruppe Ergoldsbach leben sechs junge Menschen zwischen
dreizehn und zwanzig Jahren in einer Doppelhaushälfte mit zwei Balkonen,
Terrasse und Garten nahe dem Ortskern von Ergoldsbach. Die Hausleiterin
Magdalena Würfel betont: „Unsere Jugendlichen werden rund um die Uhr
durch Pädagoginnen und Pädagogen betreut. Neben den Dingen des Alltags,
wie Hausaufgaben, wird zusammen gekocht, gespielt oder es werden
Ausflüge unternommen. Unser Haus ist für ehrenamtliches Engagement stets
offen, viele Freiwillige kommen, um mit den Kindern zu spielen,
vorzulesen oder sonst zu unterstützen. Alle professionellen oder
ehrenamtlichen Kolleginnen und Kollegen müssen ein Führungszeugnis
abgeben“.

Angesichts der Coronapandemie zeigt sich Bruckmeier besorgt: „Durch die
Isolation, Homeoffice und immer wieder geschlossene Kindergärten und
Schulen nimmt die Überforderung zuhause zu. Für uns bedeutet das vor
allem im ambulanten Bereich gut vernetzt mit den Familien zu sein.“

Fraktionsvorsitzender Martin Schachtl betont: „Klar, Jugendhilfe kostet
den Landkreis jedes Jahr viel Geld, aber man kann kaum besser
investieren als in die Zukunft junger Menschen. Gut ausgestattete
Einrichtungen und professionelle Betreuung durch Fachkräfte sind für das
Gelingen essenziell. Deshalb ist die faire Bezahlung der
Sozialpädagoginnen und -pädagogen uns ein großes Anliegen“.

Marlene Schönberger, Fraktionsvorsitzende der Grünen Kreistagsfraktion
ergänzt: „Unabhängig von der Pandemie wird uns immer wieder von
zunehmenden Problemen in den Familien berichtet, auch hier im Landkreis.
Eine Ursache ist die wachsende Ungleichheit in unserer Gesellschaft.
Immer mehr Menschen leben dauerhaft an oder unter der Armutsgrenze und
das führt zu erheblichen Unsicherheiten und somit Spannungen. Natürlich
müssen wir die Symptome lindern und betroffenen Menschen helfen, aber
wir dürfen dabei die darüberstehende soziale Frage nicht außer Acht
lassen: Die Schere zwischen arm und reich darf nicht weiter aufgehen!“

 

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