Gymnasium ante portas

Fraktionssitzung der Grünen im Kreistag Landshut

27.05.11 –

Auf ihrer Fraktionssitzung beklagten die Grünen im Kreistag, dass das ursprüngliche ambitionierte Raumprogramm für 12 gebundene Ganztagsklassen am neuen Landkreisgymnasium nicht verwirklicht wird. „Leider hat die Staatsregierung hier ihren Worten wieder einmal keine Taten folgen lassen“, ärgert sich Rosi Steinberger. „Wenn der Kultusminister die gebundene Ganztagsschule wirklich will, dann muss er auch die benötigten Zusatzräume fördern. Alles andere ist Augenwischerei.“ Vom Vorentwurf der Architekten waren die Grünen dennoch angetan. Das Raumprogramm werde sowohl unter pädagogischen, als auch unter architektonischen Gesichtspunkten nahezu optimal umgesetzt, meinten sie.

Unverständnis zeigten die Grünen gegenüber dem Bericht in einem regionalen  Wochenblatt, der den Bau des Gymnasiums als “perverse Geldverschwendung” brandmarkte. Als Grund werde dort angeführt, dass sich  aus den Anmeldezahlen nur eine Vorläuferklasse ergebe. Dazu meinte Angelika Stumpf, dass es doch ein gutes Zeichen sei, wenn sich schon jetzt deutliches Interesse für eine Schule zeige, deren Baubeginn erst in neun Monaten sei. Es gebe ja noch nicht einmal einen konkreten Bauplan. Rosi Steinberger merkte zum Thema “Raumnot versus Überkapazität” an den Gymnasien an, dass auch vom Gymnasium in Vilsbiburg Erweiterungswünsche gekommen seien. Nach Steinberger gehe es um die langfristige Entwicklung des Landkreises. „Es ist unsere Aufgabe, für alle Kinder optimale Lernbedingungen zu schaffen. Die Zeiten, als man Schüler noch im „letzten Besenkammerl“ unterbringen musste, können für uns kein Maßstab sein.“


Gisela Floegel wollte sich bei den Detailplanungen insbesondere um das energetische Konzept kümmern. Das Ideal sei ein Passivhausstandard. Dem solle sich das Schulgebäude weitestgehend annähern, forderte sie.

Die Pädagogik der Zukunft war für Michael Vogt ein wichtiges Thema. Man müsse die Kinder verstärkt auf lebenslanges Lernen vorbereiten, meinte er. Als Basis dienten dazu Methoden, um das Lernen zu lernen. Dabei würden auch die individuellen Interessen, Begabungen und Lerngeschwindigkeiten der Kinder berücksichtigt. Der Projektunterricht spiele hier eine bedeutende Rolle. Dabei würden Sachthemen nicht in einer Unterrichtsstunde von Lehrern im Klassenraum erläutert, sondern von den Kindern über längere Zeit eigenständig erarbeitet und schließlich präsentiert. Da die Projektarbeit in Kleingruppen ablaufe, müsse das Schulgebäude Nischen, Freiräume und Präsentationsflächen vorhalten, erläuterte Vogt. Für den Biologieunterricht wünschte er sich einen Schulgarten und eventuell auch ein Gewächshaus.

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