Bericht über den Besuch der Realschule Vilsbiburg

01.05.12 –

Der Landkreis Landshut ist Sachaufwandsträger für elf Schulen. Von der Schülerzahl her stehen dabei die Realschulen ganz vorne. Um sich über die aktuelle Situation zu informieren, besuchte die Kreistagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen die Realschule in Vilsbiburg.

Die Schulleitung mit Direktor Klaus Herdl und den Konrektoren Christa Seidl und Stephan Öllinger nahm sich viel Zeit, um den Grünen die Schule zu zeigen und das pädagogische Konzept zu erläutern. Beim Rundgang wurde deutlich, dass der Ausbau um weitere sechs Klassenzimmer unumgänglich sei. Das sahen auch die Grünen so. Einerseits solle jede Klasse ein eigenes Zimmer haben. Und andererseits braucht man für manche Unterrichtsformen, wie etwa der Projektarbeit, zusätzliche Räume.

Rund zwei Drittel der Schüler nehmen nach der zehnten Klasse eine Berufsausbildung auf. Deswegen hat die praxisnahe Ausbildung hohen Stellenwert. Davon würden die umliegenden Firmen profitieren, zeigte Herdl in seiner Präsentation auf. Insgesamt biete die Realschule vier Ausbildungsrichtungen an. Ein Drittel der Schüler würde anschließend den Weg über die Fachoberschulen hin zu den Hochschulen wählen.

Herdl wies darauf hin, dass die Vielfalt der Fächer erst ab einer gewissen Größe der Schule angeboten werden könne, damit sich für die Kursangebote immer eine genügend große Anzahl von Teilnehmern finde. Eltern wollen für ihre Kinder eine gute Ausbildung und einen Schulabschluss, der ihnen möglichst viele Wege offen lässt. Deshalb genießen die Realschulen einen hohen Stellenwert, erkannten die Grünen.

In ihrer Nachbesprechung waren sich die Grünen über die Bedeutung der Realschule einig. “Sie bietet sowohl die Grundlage für eine anspruchsvolle Berufsausbildung als auch die Qualifikation für die Oberschule”, fasste es Angelika Stumpf zusammen. Gisela Floegel bedauerte, dass sich die Kommunalpolitiker bei Einführung der sechsstufigen Realschule von der Staatsregierung haben “einlullen lassen”. Man hätte wissen können, dass die vorhandenen Schulgebäude nicht ausreichen und der Landkreis hätte schon vor zwölf Jahren eine fünfte Realschule bauen müssen, meinte sie. Rosi Steinberger und Michael Vogt bemängelten, dass im bayerischen Schulwesen kein ganzheitlicher Ansatz herrsche. “In den letzten 15 Jahren wurde abwechselnd an Realschule, Gymnasium und Hauptschule herumgedoktert und das Studium wurde verschult”, meinte Steinberger. Dabei sei kein roter Faden zu erkennen. Für Baumaßnahmen brauche man aber mehrjährige Planungssicherheit. Vogt fasste die Lage so zusammen: “Im Moment tun wir das Richtige für die Realschule Vilsbiburg. Ob es das Richtige für das zukünftige Schulsystem in Bayern ist, bezweifeln wir.”

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