MdL Rosi Steinberger: Fünf vor Zwölf für unser Trinkwasser

17.02.22 –

Staatsregierung lehnt Antrag auf Ausweitung der Wasserschutzgebiete in Bayern ab

Die CSU und Freien Wähler stellen sich quer beim Grundwasserschutz in Bayern. Im Umweltausschuss des Bayerischen Landtags lehnten die Regierungsfraktionen heute einen Antrag der Grünen Landtagsfraktion zu Wasserschutzgebieten (WSG) ab. Dieser hatte zum Ziel, die WSG in Bayern für einen besseren Schutz des Grundwassers auf das gesamte Einzugsgebiet der Brunnen auszuweiten.

„Die CSU/FW-Staatsregierung erweist dem Grundwasserschutz in Bayern damit einen Bärendienst“, resümiert Rosi Steinberger, niederbayerische Landtagsabgeordnete und Vorsitzende des Ausschusses für Umwelt- und Verbraucherschutz. „Bayern geht mal wieder einen eigenen Weg und tut sich hervor mit besonders kleinen Wasserschutzgebieten.“

So schneidet Bayern im deutschlandweiten Vergleich schlecht ab: während in Baden-Württemberg etwa 30% der Landesfläche als Wasserschutzgebiete ausgewiesen sind und der bundesweite Durchschnitt bei etwa 12% liegt, sind es in Bayern nur etwa 5%, in Niederbayern sogar nur 2-3%. Das bringt massive Probleme mit sich. Schon jetzt müssen niederbayerische Wasserversorger ihr Trinkwasser mit Aktivkohle filtern, um es von Pestiziden zu befreien oder das Wasser mit dem wertvollen Tiefengrundwasser verdünnen, weil es häufig mit zu hohen Nitratwerten belastet ist. Aufgrund der kleinen Wasserschutzgebiete haben sie wenig Möglichkeiten, auf den Pestizid- und Nitrateintrag in ihre Brunnen positiven Einfluss zu nehmen.

Auch die Expertenkommission Wasser, die von der Staatsregierung eigens eingesetzt wurde, stützt in ihrem Abschlussbericht die Forderungen der Landtagsgrünen nach einer Ausweitung der Wasserschutzgebiete. „Die Sicherung einer ortsnahen Trinkwasserversorgung kann nur durch eine Erweiterung der Ausweisung von Schutzgebieten (nach DVGW W101 das gesamte Einzugsgebiet) gelingen.“, heißt es da (S. 27).

„Wir müssen im Grundwasserschutz endlich weiterkommen, bevor es zu spät ist! Die Ausweitung der Wasserschutzgebiete wäre dafür ein geeignetes Mittel. Doch leider schert sich die Staatsregierung offenbar nicht um den Schutz unseres Grundwassers – der Basis für unser Trinkwasser“, bedauert Rosi Steinberger.

Hier der Antrag Gesamtes Wassereinzugsgebiet als Trinkwasserschutzgebiet ausweisenund der Abschlussbericht der Expertenkommission Wasser.

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