Grüne Bezirksspitze tagte in Landshut für mehr Windkraft in Niederbayern

18.05.11 –

Die Kreisvorstände der Grünen in Niederbayern trafen sich am Wochenende auf Einladung der Vorsitzenden Rosi Steinberger in der Weihenstephaner Stuben in Landshut. Die Freude der Anwesenden war groß über den ersten grünen Ministerpräsidenten in Baden-Württemberg. „Wir spüren auch bei uns einen starken Zuspruch für unsere Politik“, meinte Rosi Steinberger in ihrem Anfangsstatement. Schließlich werden die Grünen derzeit als die verlässlichste Kraft im Parteienspektrum wahrgenommen.

Viele der Delegierten hatten vorher an der Veranstaltung des Bündnisses für Atomausstieg in der Landshuter Innenstadt teilgenommen. Die Grünen sind seit Anfang an in diesem Bündnis aktiv. „Bei der Gründung im letzten Jahr haben wir noch vor einem Super-Gau gewarnt. Damals hat niemand geahnt, dass uns die Ereignisse in Japan auf tragische Art und Weise bestätigen werden“, meinte Steinberger.

Dass nun praktisch alle politischen Parteien den zügigen Atomausstieg fordern, begrüßen die Grünen selbstverständlich. Doch nun müssten auch die richtigen Weichen für die Energiewende gestellt werden. Zu diesem Thema hat Thomas Gambke, Bundestagsabgeordneter der Grünen aus Landshut, die Aktion 100 Windräder für Niederbayern gestartet.

Gambke stellte diese Aktion im Kreis der niederbayerischen Kreisvorstände vor. Nach einer Bestandaufnahme der Windenergienutzung in Niederbayern soll versucht werden, diese bisher vernachlässigte Energieform in Niederbayern zu etablieren. Eine besondere Bedeutung für die Energiewende misst Gambke einer Buergerbeteiligung z.B. in Form von Energiegenossenschaften bei. „Die Kaufkraft ist vor Ort vorhanden und die Wertschöpfung bliebe in der Region“, stellte Gambke fest. Gambke will auch die Regionalen Planungsverbände mit ins Boot holen. Durch eine Ausweisung von Vorranggebieten für die Windenergie könnte auch in Niederbayern eine Konzentration auf geeignete Standorte erreicht werden.

Markus Scheuermann sitzt für die Grünen im Regionalen Planungsverband und auch im Bezirkstag. In einem ausführlichen Bericht legte er die neuesten Entwicklungen in diesem Gremium dar. „Auch der Bezirkstag hat sich nun endlich gegen den Weiterbetrieb von Isar 1 und gegen die Laufzeitverlängerung von Isar2 ausgesprochen“, so Scheuermann. In einer Anfrage habe er aber erfahren, dass es für Einrichtungen des Bezirks weder Notfallpläne noch Schutzvorrichtungen bei einem atomaren Unfall gebe. „Es wird Zeit, dass wir das atomare Abenteuer beenden“, so Scheuermann. Denn ein Super-Gau würde uns genauso unvorbereitet treffen wie die Japaner.