Klimaschutz durch Radverkehr

Der grüne Ortsverband in Vilsbiburg will eine umweltgerechte Mobilität nicht nur als Förderung von E-Autos verstehen. Darum fordern die Grünen eine kommunale Förderung auch von E-bikes. Außerdem soll sich die Stadt am Bundesprogramm "Klimaschutz durch Radverkehr" beteiligen.

26.03.17 –

Wer sich mit der Zukunft des Verkehrs beschäftigt, stellt fest, dass sich ein eindeutiger Trend zur Elektromobilität und der Vernetzung verschiedener Verkehrsmittel abzeichnet. Alle Experten sind sich einig, dem Elektroauto gehört die Zukunft, aber klimaneutral fährt es nur mit Sonnenstrom vom eigenen Dach oder von einem Ökostromanbieter. Während die Anschaffung eines Elektroautos zur Zeit vom Bund mit mehreren Tausend Euros bezuschusst wird, gibt es aber keinerlei Zuschüsse für die Anschaffung von Elektrofahrrädern, die gleichzeitig klimaneutral und gesundheitsfördernd sind und Autofahrten einsparen können.

Nach der Devise „global denken und lokal handeln“ wirbt die Stadt Vilsbiburg schon länger für eine Energie- und Mobilitätswende. Dabei beschränkt sich aber der Mobilitätsanteil auf ein Bürger-Elektroauto und zwei Ladestationen. Daher beantragen die Grünen, dass die Stadt Vilsbiburg den Kauf eines E-bikes ihrer Bewohner mit 100 Euro bezuschusst und damit ein Zeichen setzt, mehr Fahrten klimaneutral zu unternehmen.

Dabei tragen E-bikes nicht nur zur Freizeitgestaltung und gesunden Bewegung der Nutzerinnen und Nutzer bei, sie ersetzen in nicht unerheblichem Maße Autofahrten, sei auf dem Weg zur Arbeit oder zur Erledigung von Einkäufen. Mit dem E-bike vergrößert sich der Bewegungsradius zum normalen Fahrrad, Steigungen können im Vergleich zu normalen Fahrrädern problemlos bewältigt werden. „Das ist wie Fahren mit Rückenwind“ meinte Dieter Winklmann-Heyl, der sein E-bike regelmäßig zur Fahrt zu seiner 10 km entfernten Arbeitsstätte nutzt.

Auf Vorschlag von Wolfgang Schwimmer wird als weiteres Projekt, die Beteiligung am Bundeswettbewerb „Klimaschutz durch Radverkehr“ angeregt. Die nationale Klimaschutzinitiative und das Bundesumweltministerium laden die Kommunen ein, lokale Ideen zur Verbesserung der Fahrradmobilität und damit der Lebensqualität in Dorf und Stadttteilzentren einzureichen. Die Grünen können sich ein Vilsbiburger Modell vorstellen, in dem in den Ortsteilen Haarbach. Seyboldsdorf und Frauensattling je eine Ladestation mit zwei E-bikes installiert wird, die von den Stadtteilbewohnern kostenlos ausgeliehen werden können. „Der Radverkehr in Vilsbiburg ist noch stark ausbaufähig“ bekräftigte Michaela Feß, das beschlossene Ziel, 50 Prozent mehr Radverkehr in der Stadt ist noch lange nicht erreicht, auch wenn der erste Fahrradschutzstreifen demnächst abmarkiert werden soll.

Eine weitere Klimaschutzinitiative heißt „Pflanze einen Baum“. Damit soll erreicht werden, dass in den Städten und Privatgärten bewußt Bäume angepflanzt werden, um CO² zu binden. Die Stadt sollte dazu weitere Flächen zur Verfügung stellen, auf denen ein Klimawald mit Baumpatenschaften gepflanzt werden könnte. Auch für jedes neugeborene Kind einen Baum zu pflanzen, diese Tradition könnte so in der Stadt wieder aufleben. Wenn Kinder das Aufwachsen eines Baumes verfolgen können, haben sie einen ganz besonderen Bezug zur Natur. Deswegen sollte auch am neuen Kindergarten in Achldorf, wie der Architekt vorgeschlagen hatte, eine Obstbaumwiese entstehen. Die Kindergartenkinder dürfen dann den Wechsel der Jahreszeiten mit Baumblüte und Obsternte real erleben, und nicht nur im Bilderbuch, betonte die Kinderbeauftragte der Stadt, Gisela Floegel.

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