Grüne freuen sich über Wahlerfolg auch in Vilsbiburg

Der grüne Ortsverband Vilsbiburg analysiert das Ergebnis der Landtags- und Bezirkswahl und fragt sich, ob man von der neuen Bayern-Koalition überhaupt etwas erwarten kann.

13.11.18 –

Zur Analyse der Landtags- und Bezirkstagswahl hatten sich die Grünen im Belvedere getroffen.

Die Vorsitzende des Vilsbiburger Ortsverbands, Gisela Floegel, hatte dazu nicht nur eine Zusammenstellung der lokalen Ergebnisse vorbereitet, sondern gab auch eine Übersicht über die  bayerischen Gesamtergebnisse bekannt. So sind  die Grünen bayernweit mit über 17 Prozent nicht nur zweitstärkste Partei geworden, sie haben damit auch Ihre Mandate von 17 auf 38 mehr als  verdoppelt. Und, womit niemand gerechnet hatte, sie sind in München stärkste Partei und haben sogar 5 der 9 Direktmandate gewonnen. Auch in Würzburg ging ein Direktmandat an die Grünen. Die erstaunlich starken Ergebnisse in den Großstädten, wurden durch beachtliche  Wahlerfolge auf dem Land ergänzt, so konnten in Niederbayern sowohl im Landtag als auch im Bezirkstag, die Zahl der Sitze auf zwei verdoppelt werden. Ganz knapp ist dabei Marlene Schönberger am 3. Platz gescheitert, obwohl sie die Stimmenergebnisse  gegenüber der letzten Wahl verdreifachen konnte. Auch Wolfgang Schwimmer erzielte mit über Tausend Stimmen  einen Achtungserfolg und in Vilsbiburg konnten  die Grünen mit 15 Prozent ihr letztjähriges Ergebnis glatt verdoppeln.

Den Wahlerfolg erklären sich die Grünen mit dem jungen Spitzenduo Katharina Schulze und Ludwig Hartmann und jungen Kandidaten. Der jüngste Landtagsabgeordnete, der sogar ein Direktmandat errang, ist gerade 23 Jahre alt. Es sind dabei nicht nur die ökologischen Themen Klimaschutz, Flächenfraß, Artenschwund und Agrarwende, die junge Wähler beschäftigen, ebenso  besseres Internet, Gleichberechtigung, und insbesonders eine humane Flüchtlingspolitik. So gaben auch die Jugendlichen bei den U 18 Wahlen vorzugsweise den Grünen, teilweise mit mehr als 25 Prozent, ihre Stimme. „Auch der Frauenanteil der neuen Fraktion ist mit 48 Prozent beachtlich  und ein Gegengewicht zu den anderen, überwiegend männlichen Fraktionen“, betonte Angelika Stumpf. 

 Auch nach dem Verlust der absoluten Mehrheit ignoriere die CSU den Wählerwunsch nach einem Wechsel, indem sie mit den Freien Wählern koaliert, was schon als „Spezi-Koalition“ bezeichnet wird. „Sie nennen es Stabilität und dabei ist es, weiter so, nur Stagnation“  meinte Michaela Feß. Der CSU fehle der Mut zur Erneuerung, zu entschiedener Energiewende und der Aufhebung der 10H Regelung, die zum völligen Erliegen des Windkraftausbaus geführt hatte.

In diesem Zusammenhang kritisierte Günther Sandmeyer den enttäuschenden Bürgerentscheid in Bodenkirchen, wo die Mehrheit die Chance vertan hat, die Zukunft selbst zu gestalten „in der Hoffnung, dass die Zeit stehen bleibt, wenn man den Kopf in den Sand steckt.“

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